13. Karlsruher Gespräche: Rechts außen. Rechtsextremismus in Europa heute

13. Karlsruher Gespräche

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Rechtsextreme Akteure haben sich in europäischen Gesellschaften etabliert und vernetzen sich in den letzten Jahren zunehmend auf internationaler Ebene – ob als Partei, als soziale Bewegung oder subkulturelles Milieu. Dass es sich hierbei nicht allein um eine historisch bedingte, deutsche Thematik handelt, zeigt die sichtliche Zunahme von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in einigen europäischen Ländern wie Frankreich, Italien, Belgien oder den Niederlanden. Und selbst in das EU-Parlament halten rechtsextreme Tendenzen und Abgeordnete Einzug, wodurch sogar auf institutioneller Ebene die Bemühungen um Integration und die Konzepte einer multikulturellen Gesellschaft diffamiert werden können. Der Thematik des heutigen und globalisierten Rechtsextremismus widmen sich die Karlsruher Gespräche im Jahre 2009.

LogoZu differenzieren ist zwischen parlamentarisch orientierten rechtsextremen Parteien, ideologisch ausgerichteten Rechten und aktionistisch eingestellten, gewaltbereiten Skinheads. Der Blick soll aber auch auf den „Extremismus der Mitte“ geworfen werden – die intoleranten Tendenzen in der Mitte der Gesellschaft, die als Resonanzboden für die Ausbreitung extre-mistischer Weltanschauungen dienen. Gefragt wird nach den schleichenden xenophoben und rechtspopulistischen Prozessen in Europa, und den Unterschieden oder Gemeinsamkeiten in den verschiedenen europäischen Ländern.

Thematisiert werden soll auch die „Modernisierung“ und Professionalisierung von Ideologie, Pragmatik und Auftreten der Rechtsextremen. Verstärkt dringen sie in neue gesellschaftliche Bereiche, die bislang eher von Linken belegt wurden – wie eine Kapitalismus- und Globali-sierungskritik, die Opposition gegen den Irakkrieg oder der Protest gegen Hartz-IV-Gesetze. Das Erscheinungsbild der Rechten erhielt ebenso einen neuen Anstrich, der sich entweder der bürgerlichen Sphäre oder der linken Szene annähert. Durch die Ausbreitung und Ausdif-ferenzierung einer rechtsextremen Subkultur werden junge Leute mit einer rechtsextremen Orientierung über Netzwerke verbunden. Sie identifizieren sich über Codes, Mode und Musik, sind dabei aber zunehmend gewaltbereit.

 

Im Symposium der Karlsruher Gespräche werden sich Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen austauschen, Politiker in den Diskurs mit ihnen eintreten und Zeitzeugen sehr persönliche Erfahrungen einbringen. Unter anderem zählen der Rechtsextremismus als Her-ausforderung für Europa, die europäische Vernetzung rechter Bewegungen, die verschiedenen Ausprägungen in EU-Ländern, Ursachen von und Maßnahmen gegen Rechtsextremismus, Rekrutierungsmethoden und schleichende rechtspopulistische Prozesse zu den Themenschwerpunkten. Des Weiteren wird gefragt danach, welche Rechte den Rechtsradikalen durch staatliche Deckung und demokratische Freiheiten zugestanden wer-den. Wie können eine tolerante Haltung, Wertschätzung interkultureller Beziehungen und Zufriedenheit mit der Demokratie vermittelt werden? Welche Rolle spielen die Medien und das Internet und wie formiert sich eine rechtsextreme Sub- und Jugendkultur?

Begleitet wird der analytische Diskurs wie gewohnt von kulturellen Veranstaltungen, die die gewonnenen Eindrücke kontrastieren und aus künstlerischer Sicht weitere Aspekte einbrin-gen sollen. So wird in Kooperation mit dem Fernsehsender ARTE und dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe die Thematik in einer Filmnacht sowie im Badi-schen Staatstheater Karlsruhe in einer theatralischen Inszenierung aufgegriffen.

Wir freuen uns über die Kooperation mit verschiedenen Institutionen, die das ZAK zum Teil bereits seit Jahren unterstützen. Dazu zählen die Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, das Badische Staatstheater Karlsruhe, das ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe und ARTE.

 

Finanziell werden die Karlsruher Gespräche durch die Sparda-Bank Baden-Württemberg eG und die Stadt Karlsruhe unterstützt, wofür wir sehr dankbar sind.

 

Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch, es wird simultan gedolmetscht.

Programmheft als pdf (deutsch)

Programmheft als pdf (englisch)

 

Leitung und Konzept:

Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha
Direktorin des ZAK

Organisation und Konzept:

Ina Scholl M.A.
Veranstaltungsorganisation
"Öffentliche Wissenschaft"

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:

Sigrid M. Peters M.A.

 

Mit freundlicher Unterstützung von:

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