Ringvorlesung: Was ist KULTUR? Debatten, Praktiken, Institutionen.

Statuen auf einem Gebäudedach

Angewandte Kulturwissenschaft am ZAK versteht sich als ein breites Spektrum kulturwissenschaftlicher, praxisorientierter Themen. In der Vorlesung werden Sitzung für Sitzung die verschiedenen kulturwissenschaftlichen Disziplinen und Schwerpunktthemen erläutert, wie sie in den Studienbausteinen des Begleitstudiums Angewandte Kulturwissenschaft verankert sind. Renommierte Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis stellen anschaulich ihre Arbeitsgebiete und Forschungsthemen vor und geben so detailliert Einblick in die einzelnen Aufgabenfelder der Angewandten Kulturwissenschaft. Die Vorlesung wird angeleitet und moderiert von Dr. Christine Mielke, jede Sitzung bietet zudem ausreichend Raum für Fragen an die Dozentinnen und Dozenten und für die Diskussion des jeweiligen Themas.

Die Ringvorlesung findet jeweils im Wintersemester, immer montags statt und ist geöffnet für Gasthörerinnen und Gasthörer. Bei Besuchen von mehr als drei Vorträgen der Ringvorlesung bitten wir nicht studentische Hörerinnen und Hörer um eine kostenpflichtige Anmeldung über www.awwk-karlsruhe.de oder www.zak.kit.edu/informationen_gasthoererInnen

Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
Interessierte Studierende melden sich bitte im Anmeldekalender an.

 

Gasthörende und Gäste zu Einzelterminen melden sich bitte per E-Mail an bei Dr. Christine Mielke christine.mielke(at)kit.edu.

Leistungsnachweis

Es können Schlüsselqualifikationsscheine mit 3 LP erworben werden. Zum Erwerb der 3 LP ist es erforderlich, zwei Lernprotokolle zu ausgewählten Sitzungen der Ringvorlesung zu erstellen.

Ringvorlesung im Wintersemester 2023/24

Montags 15.45–17.15 Uhr, Geb. 10.81, Engesser-HS

Anmeldung zu einzelnen Vorträgen bei christine.mielke∂kit.edu.

30. Oktober 2023

Was ist Kultur? Von den Brüdern Grimm bis zu kultureller Aneignung. Einführung in die Angewandte Kulturwissenschaft und Einblick in aktuelle Debatten
Dr. Christine Mielke (Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, ZAK)

 

Kultur ist zum umstrittenen Thema und Begriff in zahlreichen Debatten geworden: sei es Cancel Culture, Identitätspolitik oder Cultural Appropriation. Vom Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm von 1846, in dem der Begriff ‚Kultur‘ noch gar nicht aufgeführt wird, bis zum heute wirksamen ‚Cultural Turn‘ ist es ein langer und wendungsreicher Weg, der in der Auftaktvorlesung zur Einführung in die Angewandte Kulturwissenschaft anhand vieler Beispiele skizziert wird. Diskutiert wird, was Kultur eigentlich ist, was Kulturwissenschaften sind und warum der Kulturbeutel, diverse Frisurenmoden und Darth Vader in diesem Rahmen Erwähnung finden werden.

 

 

06. November 2023


Foto: Felix Grünschloß

Die Live-Künste und die digitale Herausforderung

Sonja Walter (Chefdramaturgin Badisches Staatstheater Karlsruhe)

Das Verhältnis Bühnenkunst und Technik war immer ein sehr befruchtendes. Die neuesten technischen Entwicklungen fanden Eingang in die szenischen Künste. Von der Kerze über die Gasbeleuchtung zum beweglichen LED-Scheinwerfer. Theaterschaffende haben die Ausdrucksmöglichkeiten immer ausgereizt und weiterentwickelt. Vor welche Herausforderungen sieht sich das Theater aber durch die Digitalisierung gestellt? Werden die Live-Künste an den Rand gedrängt in einer auf digitale Inhalte ausgelegten Welt? Oder welche Vereinnahmungsstrategien können hier angewendet werden?
Corona hat zu einem Schub der Auseinandersetzung mit digitalen Strategien geführt. Welche Kunst ist hier im Theater entstanden und welche strukturellen Herausforderungen bringt das für Kulturbetriebe mit sich?
Anhand von konkreten künstlerischen Beispielen zeigt die Vorlesung Tendenzen aktueller Entwicklungen auf.

 

13. November 2023

Von der Notwendigkeit und dem Überleben von Kultureinrichtungen im 21. Jahrhundert
Dominika Szope (Leiterin des Kulturamts der Stadt Karlsruhe)

Kultureinrichtungen in Deutschland stehen zu Beginn des 21. Jahrhunderts vor immensen Herausforderungen. Stagnierende Besucherzahlen und ein Sterben des bisherigen Stammpublikums gehen einher mit einer zunehmend fragmentierten Gesellschaft und einem weit verbreiteten Desinteresse junger Zielgruppen. Vor dem Hintergrund des Bildungsauftrags, der den Kultureinrichtungen zugewiesen wird und den sie selbst für sich beanspruchen, stellt sich daher die Frage nach Erhalt und Ausbau von Kultureinrichtungen als gesellschaftskritischen Instanzen. Der Vortrag fokussiert die Notwendigkeit von kulturellen Einrichtungen für die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts sowie die damit einhergehende Frage nach der adäquaten Publikumsentwicklung und ihrer Ansprache.

 

20. November 2023

Foto Arndt und anter

Diskriminierungssensible kulturelle Bildung durch Medien - Eine kritische Auseinandersetzung
Noomi Arndt und Annette Ganter
 
Unser heutiger Alltag wird stark durch diverse Medien geprägt, gerade im Kontext der Meinungsbildung nehmen sie eine wichtige Rolle ein. Diskriminierungen geschehen alltäglich, sodass auch der mediale Raum hiervon nicht ausgenommen werden kann. Es ist daher wichtig, ihn auf seine diskriminierungssensible Wirkung hin zu untersuchen. Aus diesem Grund möchten wir gemeinsam mit Ihnen folgende und weitere Fragen bearbeiten:
Wie werden durch Medien bestimmte Bilder vermittelt und aufrechterhalten? Und kann durch Medien überhaupt eine diskriminierungssensible kulturelle Bildung weitergetragen werden?
Gemeinsam werden wir die starren Bilder in unseren Köpfen hinterfragen und dabei die Wirkmacht von Medien im Kontext von diskriminierungssensibler kultureller Bildung aufzeigen.

 

27. November 2023

Porträtfoto Langewitz

Karlsruhe als Filmkulisse

Dr. Oliver Langewitz (Geschäftsführender Vorstand Filmboard Karlsruhe und Kulturmanager)

 Karlsruhe ist doch Provinz, da wird doch nichts gedreht! Die Stadt hat doch filmisch nichts zu bieten.“ Dass dem nicht so ist, beweisen zahlreiche Beispiele des Vortrags von Dr. Oliver Langewitz. Es herrscht nicht selten Erstaunen darüber, dass Karlsruhe tatsächlich eine echte Filmstadt ist. Von TV-Filmen in der Abendunterhaltung über Serienproduktionen bis hin zu Hollywood-Blockbustern wurde in Karlsruhe schon alles gedreht. Uwe Ochsenknecht, Theo Lingen, Senta Berger, Marianne Faithfull, Anna Paquin, Joaquin Phoenix und viele andere – sie alle standen hier bereits vor der Kamera. Sieben Jahrzehnte Film in Karlsruhe – ein Streifzug durch die badische Metropole aus filmarchitektonischer Perspektive.

 

 

04. Dezember 2023

Austausch mit ‚Afrika‘ in Wissenschaft und Gesellschaft: Ein- und Ausblicke
Dr. Annika Hampel (Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht, Freiburg)

!!! Der Vortrag findet online über Zoom statt. Externe Gäste erhalten auf Wunsch den Zoom-Link.
Anfrage an sophia.wagner9∂kit.edu


Jede/r hat ein Bild von Afrika. Selten ist es positiv. Afrika wird z. B. beschrieben als der „Kontinent der drei K“: Kriege, Korruption und Katastrophen. Aber: Ist Afrika wirklich so? Dieser Vortrag zielt darauf ab, allgemeine Aussagen über Afrika zu hinterfragen. Dabei liegt der Fokus auf einer interdisziplinären und (selbst-)reflexiven Perspektive auf Afrika, die auch die afrikanische Betrachtung miteinschließt und so der noch oftmals dominanten westlichen Deutungshoheit entgegenwirkt. Denn die aktuellen globalen Herausforderungen wie bspw. der Klimawandel können nur mit Beteiligung der afrikanischen Stimmen gesamtgesellschaftlich gelöst werden. Und auch die gegenwärtigen Debatten um Black Live Matters, strukturellen Rassismus und die Restitution kolonial erworbener Kulturgüter und human remains müssen die Perspektiven afrikanischer Expert*innen miteinbeziehen. Es werden Herausforderungen und Potenziale in der Zusammenarbeit mit ‚Afrika‘ erläutert.

 

11. Dezember 2023

Kulturwissenschaftliche Annäherungen an die Natur
Dr. phil. Harald Stahl (freier Kulturwissenschaftler und Dozent)

!!! Der Vortrag findet online über Zoom statt. Link zum Zoom-Meeting 


Kulturwissenschaft und Natur – wie passt das zusammen? Beschäftigt man sich mit Kulturgeschichte und kultureller Gegenwart, kommt man an der „Natur“ nicht vorbei. Sie ist Sehnsuchtsort und Erholungsraum (Landschaft, Wildnis), wird bemüht, wenn es darum geht, gesellschaftliche Praktiken und Vorstellungen zu legitimieren (etwa „naturgemäße“ Lebensentwürfe oder ökonomische Ordnungen), oder ist Leitbild für Ernährung, Körperkultur und Gesundheit. Die Rede von Natur verspricht Ursprünglichkeit und Unverfälschtheit. Ob im Alltag oder in der akademischen Auseinandersetzung – Vorstellungen von Natur und Natürlichkeit, auch wenn sie auf das Außerhalb der gesellschaftlich-kulturellen Sphäre verweisen, sind immer kulturelle Vorstellungen, sind keineswegs selbstverständlich oder ‚naturgegeben‘, unterliegen dem historischen Wandel. In der Vorlesung sollen verschiedenen Themenfelder und Aspekte kulturwissenschaftlicher Beschäftigung mit Natur aufgezeigt werden.

 

18. Dezember 2023

Frieden durch Kulturarbeit. Die Rolle der UNESCO im System der Vereinten Nationen

Prof. Dr. Hartwig Lüdtke (Vizepräsident Deutsche UNESCO-Kommission)

Die UNESCO ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Sie wurde am 16. November 1945 gegründet. „Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden“ lautet die in der UNESCO-Verfassung verankerte Leitidee. Die Motive, die zur Gründung der UNESCO und ihrer Welterbeprogramme nach den Erfahrungen im 2. Weltkrieg geführt haben, sind heute so aktuell und notwendig wie damals. In seinem Vortrag erläutert Hartwig Lüdtke Struktur und Aufgabenspektrum der UNESCO hinsichtlich der Kulturarbeit und stellt speziell die auf das historische Erbe gerichteten Programme anhand historischer und aktueller Beispiele vor.

 

08. Januar 2024

Museum und Museumspraxis – Von den Kunst- und Wunderkammern zur digitalen Transformation und zum nachhaltigen Betrieb
Dr. Annette Ludwig (Direktorin der Museen der Klassik Stiftung Weimar)

Wie stellen sich Museen mit ihrem materiellen und immateriellen Kulturerbe im 21. Jahrhundert in den Dienst einer global im Wandel begriffenen Gesellschaft? Wie reagieren sie auf veränderte Erwartungshaltungen und Bedürfnisse? Wie definiert sich Museumsarbeit im Transformationsprozess und wie gestaltet sich zukunftsfähige Museumspraxis? Was waren und was sind Rahmenbedingungen, Standards, Funktionen, Bezugspunkte, Strategien und Mittel der Umsetzung? Wie steht es um den Bildungsauftrag und die Finanzierung, wie um gesellschaftliche Relevanz und Verantwortung? Wie verhält es sich mit politische Indienstnahmen? Welche Berufsbilder und Aufgaben vereinigt das Museum, wie gestalte(te)n sich Arbeitsprozesse und -bedingungen?
Das sind nur einige grundlegende Fragen professioneller Museumsarbeit, die in der Vorlesung aus der musealen Praxis - aus der Perspektive einer „Museumsmacherin“ - erörtert, vorgestellt und beantwortet werden. Ausgehend von den geistlichen Schatz- und den fürstlichen Kunst- und Wunderkammern wird die Entwicklung der Institution Museum in ihrer Vielfalt und historischen Dimension anhand exemplarischer Beispiele bis in die Gegenwart skizziert. Globalisierung und Digitalisierung verwandelten die Gedächtnisinstitutionen und damit auch ihr Selbstverständnis, das in der 2022 verabschiedeten Museumsdefinition des Internationalen Museumsverbandes (ICOM) fixiert ist: Museen sind als dauerhafte, nicht gewinnoroientierte, forschende, sammelnde, bewahrende, ausstellende und vermittelnde Institutionen „(…) open to the public, accessible and inclusive, (…) foster diversity and sustainability, (…) operate and communicate ethically, (…) offering varied experiences for education, enjoyment, reflecting and knowledge sharing“.

 

15. Januar 2024

Kulturgeschichte der Epidemien
Prof. Dr. Michael Mönnich (Stellv. Direktor der KIT-Bibliothek, Honorarprofessor für Geschichte der Pharmazie, Eberhard-Karls-Universität Tübingen)

In der Vorlesung wird an den Beispielen Pest, Cholera und Pocken gezeigt, welche gravierenden gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen diese Infektionskrankheiten hatten. Die Betrachtung beginnt in der griechischen Antike und reicht bis in das 19. Jahrhundert. Im Rückblick finden sich zahlreiche in der COVID-Pandemie aktuell diskutierten Themen wieder, so der Umgang mit Minderheiten oder Fremden als deren vermeintlichen Verursachern. Auch der Beginn der Impfverweigerung lässt sich bis auf den Anfang des 19. Jahrhunderts zurückführen. Im heutigen Kontext ebenfalls interessant ist die Rückschau auf den fachinternen Diskurs über Ursachen und Behandlung der neuartigen Krankheiten innerhalb der Medizin, der die Pandemien begleitete.

 

22. Januar 2024

Porträtfoto Langenstein

Comics als Medium der Erinnerungskultur: Graphic Memoirs zur Shoah von MAUS (1986) bis But I Live (2022)
Jessica Langenstein (Institut für Germanistik: Literatur, Sprache, Medien, KIT)

Kann ein Thema wie der Holocaust im Comic erzählt werden?“, fragen zahlreiche Ausstellungen und Autor*innen immer wieder aufs Neue. Dabei entpuppt sich die Frage mit Blick auf die schiere Anzahl an Comics und Graphic Novels, die sich dem Thema auf unterschiedlichste Art und Weise widmen, als rein rhetorische. Spätestens seit dem Erscheinen von Art Spiegelmans Comic-Reihe Maus – A Survivor’s Tale (1980-1991) ist die sogenannte neunte Kunst als Ausdrucksform der Erinnerungskultur etabliert, sodass die Frage längst nicht mehr gestellt werden müsste. Als jüngstes Beispiel für die Relevanz grafischer Holocaust-Narrationen kann wohl die dieses Jahr erschienene Anthologie But I Live (2022) angeführt werden, in der die Erinnerungen der Holocaust-Überlenden David Schaffer, Nico und Rolf Kamp und Emmie Arbel nacherzählt werden. Während diese autobiografischen/autofiktionalen Werke allein bereits interessante Fragestellungen zur Gestaltung, Erzählung und Perspektive von Erinnerung aufwerfen, lässt sich auch in der breiteren Popkultur - angefangen bei den US-amerikanischen Comics des Golden Age, über aktuelle Marvel Comics bis hin zum japanischen Manga oder Videospiel – das grafische Nachleben der NS-Zeit nachverfolgen. Auf welche Weise knüpfen diese Narrationen an das kollektive Erinnern an und welche Rolle spielen die spezifischen Ästhetiken und Strategien des Comics hierbei?
 
Dieser Vortrag wird Comics exemplarisch diskutieren, die sich entweder mit dem Holocaust oder aber mit seiner historischen Aufarbeitung befassen, einen Einblick in das Arbeitsfeld Comicanalyse bieten sowie die Anwendung kulturwissenschaftlicher Fragestellungen aus dem Umfeld der visuellen Kultur und Erinnerungskultur auf das Medium Comic aufzeigen.

 

29. Januar 2024

Nachhaltigkeit und Kultur
Dr. Volkmar Baumgärtner (KulturRegion Karlsruhe)

Das Prinzip der Nachhaltigkeit hat längst sein entwicklungspolitisches Nischendasein verlassen und in vielen Bereichen der Gesellschaft Fuß gefasst, so auch in der Kulturbranche. Der Begriff Green Culture deutet in die richtige Richtung, greift jedoch zu kurz. Eine nachhaltige Entwicklung bedeutet mehr als Klima- und Ressourcenschutz. Kultur wird inzwischen, neben der ökologischen, sozialen und ökonomischen, als vierte Dimension der Nachhaltigkeit gesehen. In diesem Baustein der Ringvorlesung wird anhand konkreter Beispiele aufgezeigt, wie sich Nachhaltigkeit in, durch und als Kultur manifestiert.

 

 

05. Februar 2024

Third Places. Dynamiken, Krisen und Perspektiven öffentlicher Räume

Prof. Dr.-Ing. Barbara Engel (Professorin für Internationalen Städtebau, KIT)

Der öffentliche Raum ist wesentliches Merkmal der europäischen Stadt, mit vielfältigen stadtentwicklungs- und sozialpolitischen Dimensionen. Öffentliche Räume erfüllen Aufgaben für Verkehr, Wirtschaft und Erholung. Sie sind Orte der Identifikation, der Repräsentation, ermöglichen gesellschaftliche Integration und soziale Teilhabe. Im Laufe der Zeit haben sich die Bedeutung von Öffentlichkeit und damit auch die Gestalt und die Nutzung öffentlicher Räume verändert. Die Corona-Pandemie und die mit ihrer Eindämmung verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens haben die Debatten um die gesellschaftliche Bedeutung öffentlicher Räume noch einmal verstärkt. Wie kann die Vielzahl an Funktionen und Anforderungen organisiert und hochwertig gestaltet werden? Die Vorlesung wirft Schlaglichter auf die Herausforderungen und diskutiert Möglichkeiten zukünftiger Entwicklungen.

 

12. Februar 2024

Interkulturalität, Integration und kulturelle Identität

Prof. Dr. Caroline Y. Robertson- von Trotha (Gründungsdirektorin des ZAK, KIT)

Der Vortrag gibt einen ausführlichen Überblick über die kulturwissenschaftliche Perspektive auf Inter- bzw. Multikulturalität und behandelt grundsätzliche Fragestellungen wie: „Was bedeutet kulturelle Identität und kulturelle Zugehörigkeit? Was ist kultureller Pluralismus? Ausführlich eingegangen wird auf die Entstehung von kulturellen Vorurteilen und Stereotypisierungen, auf Kulturdifferenzen wie Zeit, Raum, Kommunikation u. a. und auf das Thema Integration und Migration in Deutschland und in Europa und auf die Frage nach einer europäischen Identität. Gefragt wird zudem: Wozu Angewandte Kulturwissenschaft? Was sind ihre Funktionen im oben genannten Rahmen und wohin kann sie sich entwickeln?