Karlsruher Gespräche 2009

Rechts außen: Rechtsextremismus in Europa heute

Dr. Thomas Pfeiffer

Referent 

 

Dr. Thomas Pfeiffer ist Jahrgang 1970. Er studierte Journalistik an der Universität Dortmund und absolvierte während dieser Zeit ein Volontariat bei der Leipziger Volkszeitung. 2001 promovierte er zum Thema „Medien einer neuen sozialen Bewegung von rechts“ an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Pfeiffer war wissenschaftliche Hilfskraft im DFG-Projekt „Theatralität und Argumentativität in der Mediengesellschaft“ am Institut für Journalistik der Universität Dortmund und später wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Politikwissenschaft der Fakultät für Sozialwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Nach einer kurzen Tätigkeit als freiberuflicher Journalist sowie Jugend- und Erwachsenenbildner ist er seit 2002 wissenschaftlicher Referent der Abteilung Verfassungsschutz des Innenministeriums NRW. Insbesondere beschäftigt sich Pfeiffer mit der Rechtsextremismusforschung, wobei sein Hauptaugenmerk auf der Neuen Rechten sowie auf der Bedeutung von Internet und Musik in der rechtsextremen Szene liegt. Als Lehrbeauftragter beschäftigt er sich beispielsweise mit dem diskursorientierten Rechtsextremismus, dessen Mitglieder als rechtsintellektueller Zirkel auftreten. Unter anderem veröffentlichte er 2007 das Buch „Erlebniswelt Rechtsextremismus. Menschenverachtung mit Unterhaltungswert. Hintergründe – Methoden – Praxis der Prävention“ (hrsg. mit Stefan Glaser), sowie 2004 sein Buch „Rechtsextremismus auf dem Daten-Highway. Funktion und Bedeutung computergestützter Kommunikation für die Netzwerke am rechten Rand“. Er war an der Fortbildungsreihe Rechtsextremismus im Internet beteiligt, die sich an LehramtsanwärterInnen und Fachkräfte aus der außerschulischen Jugendbildung richtete. Dabei gingen die Teilnehmenden der Frage nach, wie sich der weltweite Rechtsextremismus im Internet zeigt und wie in Schulen und der Jugendbildung dagegen angegangen werden kann. 2003 organisierte Pfeiffer die Fachtagung des Verfassungsschutzes NRW zum Thema „Die neue Rechte – eine Gefahr für die Demokratie“.



Das ZAK hat Herrn Dr. Thomas Pfeiffer gebeten, folgende Frage zu beantworten:

Was können Bürgerinnen und Bürger gegen Rechtsextremismus beitragen?
"Das wichtigste Mittel gegen Rechtsextremismus ist gelebte Demokratie: Menschenrechte und Solidarität statt „Rasse“ und „Volksgemeinschaft“. Rechtsextremisten sagen „Kameradschaft“ und meinen Ausgrenzung: Wer demokratische Wir-Gefühle in Familie, Schule oder Verein stark macht, schwächt den Rechtsextremismus. Vielfalt und Gleichwertigkeit sind die Basis der demokratischen Gemeinschaft. Rechtsextremisten behaupten, für eine schweigende Mehrheit zu stehen: Wer Stammtischparolen – gegen „die Ausländer“, „die Schwulen“, „die Obdachlosen“ – widerspricht, trägt dazu bei, dass sich Rechtsextremisten nicht bestätigt fühlen können."