Was ist Landschaft? Kulturwissenschaftliche Perspektiven auf einen vieldeutigen Begriff (mit Exkursionsanteilen)

Inhalt

Was und wo ist Landschaft?

Die klassische Antwort lautet, dass Landschaft eine Sehfigur sei, ein bestimmter Modus geeignete Gegenden – die „freie Natur“ außerhalb der Siedlungen – ästhetisch zu erfassen. Konnotationen wie „Natur“, „Schönheit“, „Harmonie“, „Weite“, „Einsamkeit“ spielen dabei eine wichtige Rolle.

Landschaften stehen in einem Kanon des Sehens- und Schützenswerten, sind von Bildstörungen wie etwa Windrädern bedroht, werden gestaltet nach dem Vorbild von Idealnaturen. Sie sind Orte des kollektiven Gedächtnisses, sind kulturell aufgeladen – so z. B. der „deutsche Wald“ oder das „romantische Mittelrheintal“.

Demgegenüber spricht man schon lange auch von Stadt- und Industrielandschaft und „offenen“ oder „erweiterten“ Landschaftsbegriffen jenseits von Ländlichkeit, Idylle und Natursehnsucht.

Die Materialität von Landschaft versucht man anhand von Natur- und Kulturlandschaftsbegriffen, Konzepten, die mit „Natürlichkeitsgraden“ hantieren, und der – auch außerwissenschaftlich äußerst populären – Rede vom Anthropozän zu erfassen. 

Im Seminar, das teilweise auch in der Landschaft draußen stattfinden wird, versuchen wir angesichts dieser Bedeutungsvielfalt Orientierung zu finden.

2-6 LP

VortragsspracheDeutsch
Literaturhinweise

Bereitschaft zur Lektüre, Scheinbedingung: Übernahme eines Referates

Organisatorisches

Anmeldung erforderlich unter:

https://plus.campus.kit.edu/signmeup/procedures/1715