1. Karlsruher Gespräche: Stadt-Ansichten

7. – 9. Februar 1997

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Stadt Karlsruhe, dem Kulturzentrum Tollhaus e.V., der Bluebox - Freundeskreis der Schauburg e.V. und dem Badischen Staatstheater Karlsruhe

Leitung: Prof. Dr. Hermann Glaser, Dr. Caroline Y. Robertson

Die 1. Karlsruher Gespräche widmeten sich einem Thema, das seit mythischen Zeiten (Jerusalem - Babylon) die Logo der KG97Menschheitsgeschichte bestimmte und in Erwartung des 21. Jahrhunderts von größter existentieller Bedeutung ist: der Stadt. In dichter, kurzschrittiger Weise trugen im wissenschaftlichen Teil des Kongresses dreiundzwanzig herausragende Referentinnen und Referenten ihre Stadt-Ansichten vor - nicht in Form von Referaten, sondern knappen, aphoristisch zugespitzten Statements, die, jeweils auf wichtige Einzelfragen wie Stadtgestaltung, Stadtvermarktung, Stadtverkehr, Suburbanisierung, Kultur, Denkmalpflege, Soziales, Urbane Zukunft etc. bezogen, den Diskurs fundieren und anregen wollten. Die Gesamtveranstaltung verband die wissenschaftliche mit der künstlerischen Annäherung ans Thema. Zur Einführung wurde im Kulturzentrum Tollhaus eine Collage aus Chansons und anderen künstlerischen Beiträgen, Interviews, Gesprächen gegeben. Darüber hinaus berichteten die Mitwirkenden des Symposiums kurz über ihre Forschungsschwerpunkte bzw. ihre Praxiserfahrungen.

Führungspersönlichkeiten der Stadt Karlsruhe wurden um "Innenansichten" gebeten. Eine lange Filmnacht in der Schauburg präsentierte bedeutende historische und aktuelle, deutsche und internationale Stadt-Filme, was zudem den Cineasten die Möglichkeit bot, frühere Eindrücke aufzufrischen oder "versäumte" Meisterwerke erstmals zu sehen. Eine Lesung mit Musik des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, zusammengestellt von Prof. Dr. Hermann Glaser, eröffnete dann den Stadt - Raum mit Hilfe literarischer Texte. Aufgezeigt wurden die höchst unterschiedlichen Erfahrungen und "Stimmungen" von Stadtbewohnern im 19. und 20. Jahrhundert - zwischen Stadthass und Stadteuphorie oszillierend.

Referenten

GEORG ADLBERT, Geschäftsführer der Wüstenrot-Stiftung, Ludwigsburg
PETRA BERGES, Landschaftsarchitektin, Kommunalverband Ruhrgebiet/Planung, Essen
DR. AXEL BUST-BARTELS, Universität Göttingen
ATILA ERGINOS, Leiter der Geschäftsstelle für Ausländerfragen, Karlsruhe
PROF. DR. HERMANN GLASER, Institut für Angewandte Kulturwissenschaft, Universität Karlsruhe (TH)
DR. VOLKER HASSEMER, Senator für kulturelle Angelegenheiten, Berlin
MARLIES HUMMEL, ifo - Institut für Wirtschaftsforschung, München
PROF. JOCHEM JOURDAN, Jourdan & Müller (Projekt Architektur und Städtebau), Frankfurt
PETER KAFKA, Astrophysiker am Max-Planck-Institut für Astrophysik, Garching
WOLFGANG KIL, Architekt und Publizist, Berlin
DR. REINHARD KNODT, Schriftsteller, Publizist, Nürnberg
PROF. DR. DR. ROLF KUHN, Leiter der Stiftung "bauhaus", Dessau
INGRID MIELENZ, Dezernentin für Jugend, Familie und Soziales, Nürnberg
CHRISTIAN NEUHAUS, Forschungsgruppe Technik und Gesellschaft der Daimler-Benz AG, Berlin
DR. JÜRGEN RINDERSPACHER, Sozialwissenschaftliches Institut, Bochum
HEINKE SALISCH, Bürgermeisterin und MdEP a.D., Karlsruhe
PROF. DR. BERNHARD SCHÄFERS, Institut für Soziologie / IAK, Universität Karlsruhe (TH)
DR. RENATE SCHOSTACK, Schriftstellerin, Kulturkorrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, München
DR. OLAF SCHWENCKE, Präsident der kulturpolitischen Gesellschaft, Berlin
CHRISTIANE THALGOTT, Stadtbaurätin - Leiterin des Referates für Stadtplanung und Bauordnung, München
PROF. DR.-ING. GÜNTHER UHLIG, Institut für Orts-, Regional und Landesplanung / IAK, Universität Karlsruhe (TH)
DR. ROTRAUT WEEBER, Leiterin des "Institutes für Stadtplanung und Sozialforschung Weeber & Partner", Stuttgart/Berlin