Karlsruher Gespräche 2009

Rechts außen: Rechtsextremismus in Europa heute

Ibraimo Alberto

Referent  

 

Ibraimo Alberto wurde 1963 in Chimoio/Mosambik geboren, besitzt heute jedoch die deutsche Staatsbürgerschaft. Nach Europa verschlug es ihn im Jahre 1981, als er über ein Regierungsabkommen nach Ostberlin kam, wo er Sport studieren wollte. Anschließend wollte er in seine Heimat zurückkehren. Die Möglichkeit eines Studiums blieb ihm jedoch verwehrt, stattdessen absolvierte er in der DDR zunächst eine Ausbildung zum Fleischer. Nachdem er einige Jahre in seinem erlernten Beruf gearbeitet hatte, war er als Sprachmittler und Gruppenleiter für mosambikanische Auszubildende beim VEB Glaswerk Stralau in Berlin tätig.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands absolvierte er eine Ausbildung zum Sozialarbeiter und arbeitet seitdem als solcher in verschiedenen Stellen. 1994 trat Alberto dem Arbeitskreis der Migrationsbeauftragten des Landkreises Uckermark bei.
Seit 2006 ist er ehrenamtlicher Ausländerbeauftragter der Stadt Schwedt und seit November 2007 Projektleiter des LAP-Projekts (Lokaler Aktionsplan Uckermark) „Rassismus im öffentlichen Raum. Historische Ursachen und die Entwicklung von Gegenstrategien.“ Alberto setzt sich vehement gegen Rassismus ein und hat in diesem Zuge selbst schon rechtsextremistische Anfeindungen erleiden müssen. Als Ausländer-beauftragter kümmert er sich um die Belange von Migrantinnen und Migranten, vertritt deren Interessen in der Kommune und beteiligt sich an Netzwerken gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit.
Sein großes Hobby ist das Boxen, dem er sich seit 1981 widmet. Seine Boxerfolge und sein soziales Engagement haben ihn in Schwedt mit der Zeit zu einer berühmten Person gemacht.
Im Jahr 2008 wurde er von Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble und Bundesministerin der Justiz, Brigitte Zypries, mit dem Preis „Botschafter für Demokratie und Toleranz“ ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Auszeichnung des von der Bundesregierung im Jahr 2000 gegründeten Bündnisses für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt.