Karlsruher Gespräche 2007

Mein Europa - Dein Europa: Außenansichten von Nicht-Europäern

Salih Mahmoud Osman

Referent 

 

Salih Mahmoud Osman

ist Rechtsanwalt, stammt aus Darfur und vertritt als Menschenrechtsaktivist seit 20 Jahren kostenlos Opfer der ethnischen Säuberungen im Sudan sowie Gegner des sudanesischen Regimes. Es handelt sich dabei meist um Personen, die willkürlich verhaftet und gefoltert wurden. Aufgrund seiner Arbeit und seines Einsatzes kam er 2004 für sieben Monate ins Gefängnis, ein Verfahren blieb dabei aus. Er arbeitet seit Beginn des Konflikts in Darfur 2003 eng mit der Sudan Organization Against Torture (SOAT) zusammen. Zudem ist er gemeinsam mit der Institution Human Rights Watch Menschenrechtsverletzungen im Sudan nachgegangen, wofür er im Jahre 2005 mit dem Human Rights Defender Award ausgezeichnet wurde. Seit 2006 setzt er sich als Parlamentsabgeordneter der Opposition im sudanesischen Parlament für eine Reform des Rechtssystems ein, zudem ist er weiterhin als Rechtsberater in Nyala und Karthum tätig. Seiner Meinung nach ist internationaler Druck wichtig, um dem Völkermord ein Ende zu setzen, wie er in einem Artikel in der „Süddeutschen Zeitung“ im November 2006 berichtete. Bisher habe Europa jedoch zu wenig unternommen. Die UN habe zwar über den Einsatz einer gemischten Schutztruppe mit der Regierung in Karthum verhandelt, diese zeige sich aber wenig kooperativ. In der Unterstützung durch eine aus UN-Truppen und Soldaten der Afrikanischen Union zusammensetzen Streitmacht sieht Osman die Möglichkeit, wie der Gewalt Einhalt geboten werden kann und die helfen kann, die Konflikte im Sudan zu lösen. Daher müssen Europa und speziell Deutschland – als derzeitiger Vorsitzender der EU – die sudanesische Regierung unter Druck setzen, um eine Lösung des Konflikts zu erreichen, was beispielsweise durch gezielte Sanktionen gegen hohe Funktionäre zu erzielen wäre. „Europa muss bei Verhandlungen eine Schlüsselrolle spielen“, so der Rechtsanwalt Osman.