Karlsruher Gespräche 2010

Organisierte Kriminalität - Schattenseiten der Globalisierung

Adrian Kim-Fai Kwan

Referent  

 

Kwan

Adrian Kim-Fai Kwan ist Kriminalkommissar des Büros für Organisierte Kriminalität und Triaden (chin. Mafia) der Polizei Hongkong, der er 1998 beitrat. Er hat einen Master in Kriminologie, einen Bachelor (hon.) in Physik und eine Ausbildung in Computerforensik. Den Großteil seiner Laufbahn hat Kwan bei der Verbrechensaufklärung verbracht. Im Jahr 1997 wurde er zum Hauptkommissar befördert. Während dieser Zeit arbeitete er hauptsächlich im Sicherheitsflügel, wo er für eine Reihe sicherheitsrelevanter Belange verantwortlich war, einschließlich Terrorismusbekämpfung und der Koordinierung von Sicherheitsmaßnahmen. Im Jahr 2002 wurde er Assistant District Commander für Verbrechen im Bezirk Yau Tsim, eines der geschäftigsten Polizeireviere in Hongkong. Im Jahr 2004 nahm Kwan an einem Führungsprogramm für leitende Polizeibeamte des Police College der australischen Polizei teil. Im Jahr 2007 wurde er für den Posten des Bereichsleiters der Abteilung für Organisiertes Verbrechen und Triaden ausgewählt und hat im Zuge dessen die Verantwortung für die Aufsicht bedeutender und sensibler Ermittlungen zu Triaden und anderen grenzübergreifenden Aktivitäten übernommen. Eine Triade ist eine Vereinigung krimineller Organisationen, die ihren Ursprung in China hat und oftmals auch als Chinesische Mafia bezeichnet wird, auch wenn sie weltweit operiert. In Anerkennung seiner polizeilichen Verdienste wurde Kwan 2006 die „Police Long Service Medal“ verliehen. Er ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter.

 

Das ZAK hat Adrian Kim-Fai Kwan gebeten, folgende Fragen zu beantworten:
Globalisierung ermöglicht eine zunehmende Ausweitung der Organisierten Kriminalität. Was kann auf lokaler Ebene dagegen unternommen werden?

"Die Organisierte Kriminalität findet mit dem Fortschritt der Verkehrs- und Kommunikationstechnologien immer leichtere Wege über die internationalen Grenzen. Jedoch haben es Verbrecherbanden dennoch schwer, in Übersee zu agieren, ohne mit den Banden vor Ort zusammenarbeiten, da sie die lokalen Gegebenheiten nicht kennen. Indem lokale Verbrecher und deren finanzielle Aktivitäten überwacht werden, können die Exekutivorgane Anzeichen für grenzübergreifende kriminelle Machenschaften erkennen. Selbstverständlich sind bei der Eindämmung Organisierter Kriminalität ein wirksamer Nachrichtendienst und eine internationale Zusammenarbeit ebenso wichtig."