Karlsruher Gespräche 2010

Organisierte Kriminalität – Schattenseiten der Globalisierung

Prof. Dr. James Lawrie Newell

Referent  

 

Newell

James Lawrie Newell wurde 1959 geboren. Er ist Professor für Politik am Fachbereich für Englisch, Soziologie, Politik und Zeitgeschichte (School of English, Sociology, Politics and Contemporary History, ESPaCH) an der Universität Salford in Großbritannien. Seinen Master in Soziologie machte er an der London School of Economics and Political Science, und 1991 schloss er seine Doktorarbeit zu dem Thema „Arbeiterbewegung, Ideologie und die britische Mittelschicht“ am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz/Italien ab. Newell war Direktor der Fachgruppe für Politik und Zeitgeschichte am ESPaCH-Fachbereich und Vorsitzender der Prüfungskommission für von dieser Fachgruppe verwaltete Studiengänge. Des Weiteren fungierte er als Programmleiter für die BA-Studiengänge Politik sowie Zeitgeschichte und Politik und als stellvertretender Leiter (Lehre) bzw. Konrektor am ESPaCH. Newell hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, wie „Die organisierte Verbrechens-wirtschaft: Das Management krimineller Märkte in Europa“ (2005, Ed. mit Petrus C. van Duyne, Maarten van Kijk und Klaus von Lampe) und „Die Organisation profitorientierter Kriminalität: Verhalten, Recht und Messung“ (2006, Ed. mit Petrus C. van Duyne, Almir Maljevic, Maarten van Dijk und Klaus von Lampe). Zudem hat er einige Fachartikel sowie Buchbeiträge und Arbeitspapiere über die Politik in England und Italien verfasst. Newell organisierte eine Seminarreihe mit dem Titel „Public integrity and political reform: British and foreign perspectives“ (Öffentliche Integrität und politische Neuordnung: Perspektiven in Großbritannien und aus dem Ausland), die von Oktober bis Dezember 2009 mit der Unterstützung des European Studies Research Institute an der Universität Salford stattfand. Derzeit erarbeitet er Vorschläge für zwei Foren zu den Themen „Moral, politische Skandale und die Distanziertheit des Bürgers vom politischen Geschehen“ und „Parteiführung in Westeuropa: grundsätzlich personenbezogen?“, die für die 60. Jahreskonferenz der Political Studies Association in Edinburgh, die vom 29. März bis 1. April 2010 stattfindet, eingereicht werden sollen. Zudem organisiert er im Namen der Conference Group on Italian Politics and Society (CONGRIPS) Foren zu dem Thema „Wahlen 2008 und das politische System in Italien: quo vadis?“, die auf dem 106. Jahrestreffen der American Political Science Association (APSA) vom 3. bis 6. September 2010 in Washington, D.C. abgehalten werden sollen.

 

Das ZAK hat Herrn Prof. Dr. James Lawrie Newell gebeten, folgende Frage zu beantworten:
Globalisierung ermöglicht eine zunehmende Ausweitung der Organisierten Kriminalität. Was kann auf lokaler Ebene dagegen unternommen werden?
"Um etwas dagegen unternehmen zu können, muss man sich darüber im Klaren sein, worum es überhaupt geht. Ich glaube nicht, dass es einfach ist, eine Unterscheidung zwischen einem Verbrechen, das „organisiert“ ist, und einem, welches nicht in diese Kategorie fällt, zu treffen. Auch habe ich meine Probleme mit öffentlichen Eindrücken – die den Begriff oftmals mit dem Bild der „multinationalen Unterwelt“ verbinden. Die Rechtswidrigkeit, in der Kriminelle per definitionem arbeiten, lassen es sehr viel wahrscheinlicher erscheinen, dass es sich bei diesen so genannten Organisation eher um kleine, vergängliche handelt."