ZAK Talks Programm am 9./10. Oktober 2021

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Bilder der ZAK Talks

 

Öffentliches Symposium

Samstag, 9. Oktober 2021, 10.30-16.45 Uhr
Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, Saal Baden, Lammstraße 13–17

In den Räumen der 

10.30 Uhr


© Foto: C.Markus Breig (KIT)

Grußwort

 

Prof. Dr. Thomas Hirth

Vizepräsident für Innovation und Internationales, KIT

 

CV von Prof. Dr. Thomas Hirth


© Foto: John Flury

Begrüßung und Einführung

 

Prof. Dr. Senja Post

Wissenschaftliche Leiterin des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale, KIT

 

CV von Prof. Dr. Senja Post

  Vorträge und Diskussionen

© Foto: Uli Panz

In Liaison mit der KI – Was Menschen glauben und Maschinen tun

 

Prof. Dr. Karsten Wendland

Professor für Medieninformatik, Hochschule Aalen / Senior Researcher, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS), KIT

 

CV von Prof. Dr. Karsten Wendland ⊻  

Prof. Dr. Karsten Wendland ist Informatiker, Humanwissenschaftler und Technikfolgenabschätzer. Seit über 25 Jahren verbindet er Forschung und Lehre mit unternehmerischer Praxis, u.a. als Gründer und Entwickler von Forschungs- und Beratungsinstituten zur menschzentrierten Technikgestaltung und Entwicklung von Lösungswegen, als Vorstand einer Stiftung und als Keynote-Speaker mit Vorträgen in Europa, Russland, Indien und Lateinamerika.
Forschungs- und Beratungsfelder sind Technikgestaltung, KI-Zukünfte, Digitale Ethik in der Anwendungspraxis, Begleitung von Transformationsprozessen. An der Hochschule Aalen lehrt er in den Feldern User Experience, Information Design und Startup-Management. Am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) bearbeitet er Sonderthemen im Feld Digitalisierung und Gesellschaft.

 

Abstract ⊻  

Werden KI-Systeme irgendwann die besseren Menschen sein? Was absurd erscheint, ist ein hoffnungsvolles Szenario einflussreicher KI-Enthusiasten. Tatsächlich sind Erfinder seit Jahrhunderten bestrebt, Menschen nachzubauen und Lebendigkeit nachzuahmen. Heutige KI-Roboter in Menschengestalt imitieren Eigenschaften von Lebewesen und mögen glauben machen, der Unterschied zwischen Lebewesen und synthetischer Maschine werde immer kleiner. Mensch-Roboter-Hochzeiten etwa zeigen auf amüsante Weise die spezifische Überschätzung der Technologie und liefern Anregungen, die von Werbeindustrie bis zur Erotikbranche aufgegriffen werden.
Tatsächlich arbeiten einige Forschergruppen auf KI-Systeme mit Bewusstsein hin – die umstrittene Königsdisziplin der KI-Entwicklung. Einige behaupten, sie hätten dies in ersten Stufen schon erledigt. Im Vortrag werden Grundlinien dieser Ansätze und Architekturen vorgestellt und offene ethische Fragen angesprochen.


© Foto: Kay Herschelmann

Künstliche Intelligenz in der Bildung – Chancen, Risiken und Ausblicke

 

Prof. Dr. Niels Pinkwart

Professor für Didaktik der Informatik / Informatik und Gesellschaft, Humboldt-Universität zu Berlin / Wiss. Direktor des Educational Technology Lab, DFKI

 

CV von Prof. Dr. Niels Pinkwart ⊻  

Prof. Dr. Niels Pinkwart hat Informatik und Mathematik an der Universität Duisburg studiert und dort auch 2005 promoviert. Nach einer Postdoc-Stelle am Human-Computer Interaction Institute der Carnegie Mellon University nahm er Rufe auf eine Juniorprofessur und nachfolgend auf eine reguläre Professur an der Technischen Universität Clausthal an. Seit 2013 ist er an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig, wo er den Lehrstuhl „Didaktik der Informatik / Informatik und Gesellschaft“, das ProMINT-Kolleg und das Zentrum für technologiegestütztes Lernen an der Professional School of Education der HU Berlin leitet. Neben seiner Tätigkeit an der HU Berlin ist Prof. Pinkwart als wissenschaftlicher Direktor des Educational Technology Lab am DFKI Berlin und als Principal Investigator am Einstein Center Digital Future und am Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft (Deutsches Internet Institut) tätig. Innerhalb der Gesellschaft für Informatik ist Prof. Pinkwart derzeit Sprecher des Arbeitskreises Learning Analytics und Mitglied des Lenkungsausschusses der Fachgruppe Bildungstechnologien.

 

Abstract ⊻  

Die Digitalisierung hat den Bereich der Bildung schon lange vor der Corona-Pandemie erreicht. In Zeiten des „Homeschoolings“ und geschlossener Bildungseinrichtungen ist die Relevanz von gut gestalteten digitalen Lehr- und Lernangeboten noch deutlich gestiegen. Eine der aktuell viel diskutierten Möglichkeiten, digitale Unterstützung bei Lehr- und Lernprozessen anzubieten, besteht in Verfahren der Künstlichen Intelligenz (KI). Im Vortrag wird kurz die historische Entwicklung von KI-gestützten Bildungstechnologien seit den 1970er Jahren aufgezeigt und es werden an Hand von aktuellen Beispielen aus Forschung und Praxis die Möglichkeiten von KI in der Bildung – etwa die Personalisierung von Lernprozessen – verdeutlicht. KI in der Bildung beinhaltet jedoch auch Risiken wie etwa eine „Algorithmisierung“ von Bildung. Ausgewählte Risiken und wie sie beim Design von KI-Bildungstechnologien berücksichtigt werden können, werden im Vortrag diskutiert.


© Foto: Copyright Rouven Faust

Computer mit Vorurteilen? Chancen und Risiken der KI für die Zukunft der Arbeit

 

Prof. Dr. Bertolt Meyer

Professor für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, Institut für Psychologie, Technische Universität Chemnitz

 

CV von Prof. Dr. Bertolt Meyer ⊻  

Prof. Dr. Bertolt Meyer ist Professor für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der TU Chemnitz. Er forscht u.a. zu Diversität und Stereotypen, Psychische Gesundheit und Digitalisierung, unter anderem am DFG-Sonderforschungsbereich „Hybrid Societies“. Meyer und seine Forschung sind breit in den Medien rezipiert worden, unter anderem in den TV-Dokumentation „Homo Digitalis“ (arte/BR, 2017) und „Helena. Die Künstliche Intelligenz“ (arte/BR, 2019).

 

Abstract ⊻
 

Die meisten Menschen glauben, dass Computer objektivere und genauere Entscheidungen treffen können als Menschen und halten Maschinen in der Regel für kompetenter als Menschen. Aber gerade bei (schwacher KI) und maschinellem Lernen muss das nicht so sein: Software auf der Grundlage von maschinellem Lernen wird häufig zur Klassifikation eingesetzt, z.B. bei der Gesichtserkennung oder bei der Beurteilung von Lebensläufen. Solche Systeme lernen heutzutage immer noch häufig anhand von (oftmals händisch) annotierten Trainingsdatensätzen. Wenn in diesen schon ein Bias enthalten ist, weil sie bspw. bestimmte Bevölkerungsgruppen unterrepräsentieren, wirkt sich das auf die Klassifikationsgüte des Systems aus. Doch selbst wenn Trainingsdaten akkurat sind, bilden sie einen Status Quo ab, den die auf ihnen basierenden Systeme reproduzieren. Im Vortrag werden diese und weitere Herausforderungen von maschinellem Lernen diskutiert und Möglichkeiten aufgezeigt, wie mit diesen Problemen umgegangen werden kann.

 

Zum Vortragsmitschnitt (Das Video ist aus urheberrechtlichen Gründen nur innerhalb des KIT Netzes einsehbar.)

 

Alle weiteren Videomitschnitte der Veranstaltung finden Sie oben unter „Videos: Mitschnitte der ZAK Talks“

12.45-13.45 Uhr

Mittagspause mit Get-together

Künstliche Intelligenz: Nächstes Level im Umweltschutz oder Treiber des Klimawandels?

 

Sarah-Indra Jungblut

Redaktionsleitung RESET.org

 

CV von Sarah-Indra Jungblut ⊻  

Sarah-Indra Jungblut arbeitet als freie Redakteurin in Berlin und hat sich schon früh auf die Schnittstelle Nachhaltigkeit trifft Digitalisierung spezialisiert. Seit mittlerweile zehn Jahren leitet sie die Redaktion der Plattform RESET.org und spürt hier Projekte und Trends im Bereich der digital-sozialen und grünen Innovationen auf und beleuchtet soziale und ökologische Aspekte der Digitalisierung kritisch.

 

Abstract ⊻  

Die rasanten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) werden nicht unkritisch betrachtet. Doch während Themen wie Datenschutz und Diskriminierung in der allgemeinen Diskussion um KI im Vordergrund stehen, werden ökologisch-nachhaltige Aspekte noch immer viel zu wenig thematisiert. Dabei steckt einerseits ein großes Potenzial in den KI-basierten Anwendungen für den Umwelt- und Klimaschutz. Doch gleichzeitig sorgt der vermehrte Einsatz von KI für steigende CO2-Emissionen.
Daher sollten wir genau jetzt eine Debatte darüber führen, wie es um die Chancen und Risiken der Technologie für den Umwelt- und Klimaschutz steht. Sarah-Indra Jungblut stellt in ihrem Vortrag spannende Projekte aus u.a. den Bereichen Naturschutz, Energiewende und Kreislaufwirtschaft vor, beleuchtet die ökologischen Aspekte von KI kritisch und nennt Stellschrauben, wie zukünftige KI-Entwicklungen mit einem echten Mehrwert für Umwelt und Klima gestaltet werden können.


© Foto: Georg Wilke

KI-Kontrolle und KI-Haftung – neuere Entwicklungen aus juristischer Sicht

 

Prof. Dr. Christiane Wendehorst

Professorin am Institut für Zivilrecht, Stellv. Institutsvorständin am Institut für Digitalisierung und Recht, Universität Wien

 

CV von Prof. Dr. Christiane Wendehorst ⊻  

Prof. Dr. Christiane Wendehorst ist seit 2008 Professorin für Zivilrecht an der Universität Wien. Sie ist u.a. Gründungsmitglied und Präsidentin des European Law Institute (ELI), Vorsitzende des Akademierats der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), stellvertretende Vorständin des Instituts für Innovation und Digitalisierung im Recht sowie Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt und des Geschäftsführenden Ausschusses des Österreichischen Juristentages (ÖJT). Sie ist gewähltes Mitglied der ÖAW und der Academia Europea (AE), der International Academy of Comparative Law (IACL) und des American Law Institute (ALI). Gegenwärtig konzentriert sich ihre Arbeit auf rechtliche Herausforderungen der Digitalisierung, und sie hat als Expertin zu Themen wie digitale Inhalte, Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz und Datenökonomie u.a. für die Europäische Kommission, das Europäische Parlament, die deutsche Bundesregierung, das ELI und das ALI gearbeitet. Von 2018-2019 war sie Co-Vorsitzende der Datenethikkommission der deutschen Bundesregierung, derzeit leitet sie auf europäischer Seite das transatlantische Projekt „Principles for a Data Economy“. Vor ihrem Umzug nach Wien hatte sie Lehrstühle in Göttingen (1999-2008) und Greifswald (1998-99) inne und war Geschäftsführerin des Chinesisch-Deutschen Instituts für Rechtswissenschaften (2000-2008).

 

Abstract ⊻  

Am 31. April 2021 hat die Europäische Kommission mit ihrem Vorschlag für ein Gesetz über Künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence Act) einen möglichen gesetzlichen Rahmen für die Entwicklung, das Inverkehrbringen und die Verwendung von KI-Systemen skizziert. Der Vorschlag folgt einem risikobasierten Ansatz und sieht etwa ein Verbot bestimmter KI-Praktiken und eine Reihe zwingender Anforderungen an sogenannte Hoch-Risiko-Systeme vor, die in einem Anhang näher definiert werden. Als reines Produktsicherheitsrecht enthält der Vorschlag keine Regelungen zur Haftung für Schäden, die durch KI-Systeme verursacht werden. Diesbezüglich hat das Europäische Parlament am 20. Oktober 2020 einen eigenen Verordnungsvorschlag unterbreitet. Dieser Ansatz, sowie eine Berücksichtigung von KI im Rahmen einer Revision der Produkthaftungsrichtlinie von 1985, werden derzeit lebhaft diskutiert. Der Vortrag wird die Entwicklungen der letzten Jahre in diesem erläutern und Wege aufzeigen, wie ein System der KI-Haftung harmonisch an das sich abzeichnende System der KI-Kontrolle angepasst werden könnte.


© Foto: DFKI/Felix Amsel

KI – Chancen und Risiken in Medizin und Pflege

 

Prof. Dr. Elsa Andrea Kirchner

Professorin für „Systeme der Medizintechnik“, Universität Duisburg-Essen (UDE) / Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)

 

CV von Prof. Dr. Elsa Andrea Kirchner ⊻  

Prof. Dr. Elsa Andrea Kirchner, geboren 1976, studierte von 1994 bis 1999 Biologie an der Universität Bremen. Ihre Diplomarbeit war das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Institut für Hirnforschung I: Verhaltensphysiologie und Entwicklungsneurobiologie der Universität Bremen und der Bonner Universitätsklinik für Epileptologie. Von 1997 bis 2000 war sie Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Während ihres Studiums erhielt sie mehrere Auszeichnungen und weitere Stipendien. Mit dem Förderpreis der Stiftung „Familie Klee“ war es ihr von 1999 bis 2000 möglich als Gastwissenschaftlerin am „Department of Brain and Cognitive Sciences“, MIT in Boston, USA, zu forschen. Seit 2005, ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen im Fachbereich Mathematik und Informatik. In der dortigen AG Robotik, leitete sie bis Juli 2021 das „Brain & Behavioral Lab“. Seit 2008 leitete sie des Weiteren das Team „Interaktion“ und seit 2016 das erweiterte Team „Nachhaltige Interaktion und Lernen“ am „Robotics Innovation Center (RIC)“ des „Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI GmbH)“ in Bremen. 2014 promovierte sie im Fachbereich der Informatik an der Universität Bremen (Dr. rer. nat). Ihre wissenschaftlichen Interessen liegen auf den Gebieten der Medizintechnik, Robotik, Mensch-Maschine-Interaktion, kognitive Architekturen, Neurophysiologie und Elektroenzephalographie. Sie ist Autorin von über 80 Publikationen in internationalen Journalen und Konferenzen sowie von sieben Buchkapiteln. Sie betreute mehrere Diplom-, Master- sowie Bachelor- Arbeiten und ist Gutachterin verschiedener internationaler Journale und Konferenzen.
Seit 2018 ist sie Mitglied der Plattform Lernender Systeme in der Arbeitsgruppe 6: Gesundheit, Medizintechnik, Pflege. Sie ist seit 2020 Gründungsmitglied des Netzwerkes „Space2Health“ des DLR Raumfahrtmanagement, gefördert durch das BMWi. Außerdem war und ist sie als Expertin für KI, Mensch-Maschine-Interaktion, Assistenzsysteme und autonome Robotik für die Definition neuer Förderkorridoren insbesondere beim BMBF im Bereich Medizintechnik und Pflege des Förderschwerpunkts "Mensch-Technik-Interaktion" (MTI) und dem BMWi aber auch als Gutachterin für private Stiftungen und regelmäßig für das Ministerium MA 23 - Wirtschaft, Arbeit und Statistik, Wien, Österreich als auch der DFG tätig. 2021 erhielt sie den Ruf an die Universität Hamburg auf die Professur „Informatik, insbesondere rechnergestützte kognitive Systeme“, den sie abgelehnt hat. Seit August 2021 ist sie Professorin für „Systeme der Medizintechnik“ an der Universität Duisburg-Essen. Im Themenbereich intelligente Assistenz- und Medizintechniksysteme kooperiert sie weiterhin mit den DFKI.

 

Abstract ⊻  

Die Wahrnehmung von Chancen und Risiken der KI im Gesundheitswesen und in der Pflege ist sehr unterschiedlich, je nachdem, ob man sie aus der Perspektive der Presse, der wissenschaftlichen Studien oder aus der der Anwender betrachtet. Sie ist immer noch durchzogen von Mythen, zu hoch angesetzten Erwartungen und falschen (?) Befürchtungen. Was kann KI in Medizin und Pflege also wirklich? – Prof. Kirchner gibt einen kurzen Überblick. Was benötigt KI? – Natürlich Daten und gute Methoden, aber auch Vertrauen und Maßnahmen zur Sicherstellung der Rechte der Bürger:innen. Viele Voraussetzungen, um KI zu nutzen, müssen aktuell zumeist noch geschaffen werden. Gerade für den Einsatz von KI in der Pflege und Rehabilitation gibt es noch große Herausforderungen, wie heterogene Daten und Datenstrukturen. Und schlussendlich die Frage: Wenn wir KI umfänglich nutzen wollen, worauf müssen wir uns einlassen? – Prof. Kirchner meint, wir schaffen digitale Abbilder unseres Selbst.

Der Mensch im Zentrum Lernender Systeme! Weiß er das? Befunde des ‚Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz‘

 

Prof. Dr. Frank Marcinkowski

Professor für Politische Kommunikation, Institut für Sozialwissenschaften, Universität Düsseldorf

 

CV von Prof. Dr. Frank Marcinkowski ⊻  

Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Volkswirtschaftslehre an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg. 1988 bis 1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschulassistent ebenda. Promotion zum Dr. phil. 1992, Habilitation für Politikwissenschaft 1999. 1999 bis 2000 Lehrstuhlvertretung für Politikwissenschaft an der FernUniversität Hagen, danach Forschungsprofessur für Politik- und Kommunikationswissenschaft am Liechtenstein-Institut, im Fürstentum Liechtenstein. 2003 bis 2006 Professor für Publizistikwissenschaft an der Universität Zürich. 2007 bis 2017 Ordentlicher Professor für Kommunikationswissenschaft am Institut für Kommunikationswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Ende 2017 Berufung auf den Lehrstuhl Kommunikations- und Medienwissenschaft I am Institut für Sozialwissenschaften der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

 

Forschungsschwerpunkte

  • Angst als Instrument und Effekt politischer Kommunikation
  • Digitale Gesellschaft: Wahrnehmung, Bewertung, Meinungsbildung
  • Politische Online Kommunikation: Stabilität & Wandel
  • Vertrauen, Solidarität, Sozialer Zusammenhalt
  • Sport & Medien
  • Wissenschaftskommunikation

 

Abstract ⊻  

Die Europäische Kommission bezeichnet eine vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz als Aushängeschild europäischer Innovationspolitik. Und auch die Bundesregierung verweist in ihrer Strategie Künstliche Intelligenz auf Menschenzentriertheit als zentralen Orientierungspunkt der politischen Überlegungen zur zukünftigen Entwicklung und Verwendung von Künstlicher Intelligenz. Allein die Benennung dieser Kriterien zeigt, dass es also auch genau das Gegenteil geben kann: Nämlich Künstliche Intelligenz, die nicht so eingesetzt wird, dass sie das Leben aller Menschen verbessert bzw. Künstliche Intelligenz, die das uneingeschränkte Vertrauen von Menschen und Gesellschaft verdient. Im Gegenteil: Mit digitalen Technologien gehen Risiken einher und es wird Gewinner und Verlierer geben. Als Gesellschaft können wir die Entwicklung und Nutzung verschiedentlich beeinflussen – allerdings nur, wenn wir darauf aufmerksam gemacht werden.


Der Vortrag geht der Frage nach, ob es in der Bevölkerung ein Bewusstsein für ebenjene Risiken, Gefahren und Probleme gibt oder ob Künstlicher Intelligenz blindes Vertrauen entgegengebracht wird. Daten des seit Januar 2020 laufenden Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz (kurz: MeMo:KI) zeigen, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung überwiegend optimistisch auf Künstliche Intelligenz blickt. Die häufig aufgestellte Annahme, es gäbe große, Innovationen hemmende Ängste im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz, kann mit unseren Daten nicht bestätigt werden. Vielmehr zeigen wir, dass diese Sorglosigkeit mit einem geringen Interesse und nur wenig Auseinandersetzung mit der Thematik einhergeht. Dass der Mensch im Zentrum der Entwicklungen stehen sollte, bekommen also nur Wenige so mit.

 

ARTE-Filmnacht

Samstag, 9.Oktober 2021, 19.00-00.15 Uhr
ZKM │ Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Medientheater, Lorenzstr. 19

Veranstaltung des ZAK in Kooperation mit ARTE und dem ZKM Karlsruhe. Filmabend mit Kinodokumentarfilmen, Dokumentationen, Magazinbeiträgen und fiktionalen Kurzformaten.

Künstliche Intelligenz stellt unsere Gesellschaften vor kulturelle, soziale und politische Herausforderungen: Wie beeinflusst KI, wer wir Menschen sind, und wie wollen wir in Zukunft mit dem technologischen Fortschritt umgehen? Die ARTE-Filmnacht betrachtet die Chancen und Bedrohungen einer der folgenreichsten Entwicklungen unserer Zeit.

19.00 Uhr
 

iHUMAN

Dokumentarfilm von Tonje Hessen Schei

ARTE / ZDF 2019, 90 Min.

Filmbeschreibung ⊻  

Viele digitale Agenten erleichtern unseren Alltag. Sie lenken uns, gefüttert von einer unsichtbaren Macht namens Künstliche Intelligenz. Der Dokumentarfilm „iHuman“ begleitet KI-Pionierinnen und -Pioniere dieser geräuschlosen Revolution dabei, wie sie die neue Technologie entwickeln und implementieren. Damit verändern sie nicht nur die äußere Welt radikal, sondern auch das Selbstverständnis der Menschen. Wer entwickelt welche Codes für unsere Zukunft? Wie beeinflusst KI, wer wir Menschen sind? „iHuman“ macht auf einen wachsenden Konflikt aufmerksam. Einerseits geben Tech-Giganten wie Google vor, dass KI nötig ist um globale Katastrophen wie den Klimawandel, Krebs und Hunger zu bekämpfen. Auf der anderen Seite begreifen Vorreiter wie Bill Gates und Elon Musk Künstliche Intelligenz inzwischen als größte Bedrohung der Menschheit. „iHuman“ fragt, welche Konsequenzen die Machtkonzentration der milliardenschweren KI-Industrie hat, die kaum staatliche Regulierung und Transparenz kennt.

20.30 Uhr

Xenius: Computer statt Künstler

Wissensmagazin

ARTE / WDR 2019, 26 Min.

Filmbeschreibung ⊻

 

Gemälde, Gedichte oder Kompositionen – solche Werke kann Künstliche Intelligenz bereits heute erzeugen. Wofür Kunstschaffende oft Wochen brauchen, das gestaltet Künstliche Intelligenz schon in wenigen Stunden. Aber wie kreativ sind die KI-Programme, und unterscheiden sie sich noch von menschlichen Schöpfungen? Beim „Poetry Slam gegen KI“ wird genau das getestet – und zwar mit Poesie. Die Slammerinnen und Slammer tragen dafür ein eigenes Kurzgedicht vor und ein von einer KI generiertes. Anschließend muss das Publikum tippen: „KI oder Mensch?“.

Aber wem gebührt letztlich die Anerkennung für solche Kunstwerke? Mit dieser Frage ist ein für über 400.000 Dollar versteigertes Gemälde des Pariser Kreativkollektivs Obvious konfrontiert. Das durch Künstliche Intelligenz entstandene Kunstwerk hat eine Debatte darüber ausgelöst, welche Rolle KI in der Kunst von morgen spielen wird.

21.00 Uhr

Helena. Die Künstliche Intelligenz

Webserie von Christiane Miethge und Fabian Korbinian Wolf

ARTE / BR 2019, 79 Min.

Filmbeschreibung ⊻  

Der junge Programmierer Sven schafft sich eine Künstliche Intelligenz: Helena – ein Hologramm, ein sehr weibliches, attraktives und auch blondes Hologramm. Ihre Fähigkeiten sind erstaunlich, trotzdem sind ihre Wissenslücken riesengroß. Sven schickt Helena zum Lernen in Forschungslabore in die ganze Welt: in den Roboterkindergarten nach Genua, zu Facebook nach Paris und einem Waffenhersteller nach Israel. Trotzdem entwickelt sich Svens Vision von einer Mensch-Maschine nicht wie geplant. Als auch noch Gefühle ins Spiel kommen, wird es spannend.

22.20 Uhr

Square Idee: Roboter, die neuen Sklaven?

Kulturmagazin

ARTE 2020, 26 Min.

Filmbeschreibung ⊻  

Athen ist die Wiege der Demokratie, auf die wir uns in diesen unruhigen Zeiten berufen. Eine strenge Teilung herrschte dabei zwischen freier Bürgerschaft und Versklavten. Hätte die Demokratie ohne Letztere geboren werden können? Im vierten Jahrhundert repräsentierten versklavte Menschen die Hälfte der athenischen Bevölkerung. Versklavte konnten alle Berufe ausüben, hatten aber keine Rechtspersönlichkeit. Ihre Meister, befreit von den schwierigen und alltäglichen Aufgaben, konnten in Versammlungen debattieren, über Philosophie und Politik sprechen. Heute sorgt der technologische Fortschritt für die Entwicklung von Robotern und Künstlicher Intelligenz, die Funktionen der Versklavten aus der Antike übernehmen. Ein Modell für das 21. Jahrhundert?

22.50 Uhr

Late-Night-Imbiss

23.20 Uhr

Mobile Zukunft: Die Stadt von morgen

Dokumentation von Oliver Schmid und Christian Vogel

ARTE / HR 2019, 52 Min.

Filmbeschreibung ⊻  

Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen? Die Mobilitätslösungen der Gegenwart haben unsere Städte an ihre Belastungsgrenze gebracht. Weltweit wird deshalb an der Mobilität der Zukunft gearbeitet, die digitalisierter, automatisierter und vernetzter sein soll. Sie wird das Leben in den Städten entscheidend verändern. Der Dokumentarfilm „Mobile Zukunft – die Stadt von morgen“ nimmt uns mit auf eine Zeitreise: Er zeigt Menschen in der Forschung und Entwicklung von Stuttgart bis ins Silicon Valley, die sich mit autonomem Fahren, fliegenden Autos und emissionsfreiem vernetzten Verkehr auseinandersetzen und an visionären, aber auch ganz pragmatischen Lösungsansätzen für die Stadt der Zukunft arbeiten. Auf Veranstaltungen wie der Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt konnten Besucherinnen und Besucher bereits virtuell in diese futuristischen Szenarien eintauchen und wurden anschließend befragt: Welche Mobilität wollen wir überhaupt?

 

Matinee

Sonntag, 10. Oktober 2021, 11.00-13.00 Uhr
Industrie- und Handelskammer Karlsruhe, Saal Baden, Lammstraße 13–17

In den Räumen der 

Mehr KI als Verstand – Technik im Dienste des Menschen?


© Foto: John Flury

Begrüßung

Prof. Dr. Senja Post

Wissenschaftliche Leiterin des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale, KIT

Moderation: Markus Brock

Moderator, 3sat und SWR

 

CV von Markus Brock ⊻  

Markus Brock, geboren 1963, ist Fernsehmoderator bei 3sat und dem SWR. Seit vielen Jahren moderiert er dort Talkshows, Magazine und Reportagen, wie aktuell den MuseumsCheck auf 3sat. Brock studierte Politikwissenschaften und Soziologie in Heidelberg. Neben diversen weiteren Sendungen für ARD und ZDF moderierte der gelernte Redakteur zehn Jahre lang zahlreiche Radiosendungen bei SWF3. Heute ist er auf SWR2 zu hören. Des Weiteren moderiert Brock häufig Diskussionsveranstaltungen, Foren und Events zu den unterschiedlichsten Themen. Zu seinen Spezialgebieten gehören unter anderem Wissenschaft und Forschung, sowie Wirtschaft und Kultur.

  Podiumsdiskussion mit:

© Foto: UHH, Arvid Mentz

Dr. Ali Aslan Gümüsay

Leiter Forschungsgruppe „Innovation, Entrepreneurship & Gesellschaft“, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) / Habilitand am Lehrstuhl für Organisationsforschung, Universität Hamburg

 

CV von Dr. Ali Aslan Gümüsay ⊻  

Dr. Ali Aslan Gümüsay ist Habilitand an der Universität Hamburg und Leiter der Forschungsgruppe „Innovation, Entrepreneurship & Gesellschaft“ am Humboldt Institut für Internet & Gesellschaft Berlin (HIIG). Zu den Themen bestehender Projekte gehören (soziales) digitales Unternehmertum, Plattformen, KI, digitale Transformation, und offene Innovation. Seine eigene Forschung besteht aus vier Bereichen: Werte, Sinn & Hybridität im Management; gesellschaftliche Herausforderungen, Innovation & neue Formen des Organisierens; gesellschaftliche Komplexität und Wissenschaft; sowie Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit/Führung. Er publizierte in führenden internationalen Zeitschriften wie Academy of Management Journal, Academy of Management Perspectives, Business & Society, Harvard Business Review, Journal of Business Ethics, Organization Theory, Research in the Sociology of Organizations, Research Policy und MIT Sloan Management Review. Zuvor war Ali Gümüsay DAAD PRIME Fellow, Lecturer am Magdalen College an der University of Oxford sowie Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group. Ali Gümüsay wurde an der University of Oxford promoviert.

 

Priv.-Doz. Dr. Jessica Heesen

Leiterin Forschungsschwerpunkt „Medienethik und Informationstechnik“, Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW), Universität Tübingen

 

CV von Priv.-Doz. Dr. Jessica Heesen ⊻  

PD Dr. Jessica Heesen ist Leiterin des Forschungsschwerpunkts Medienethik und Informationstechnik am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen. Sie beschäftigt sich in ihrer Arbeit insbesondere mit philosophischen Fragestellungen und ethischen Konflikten im Bereich Medien und Digitalisierung. Dazu gehören Probleme der Meinungsfreiheit in Sozialen Medien ebenso wie Fragen nach einer wertorientierten Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Sie ist Autorin und Herausgeberin zahlreicher Veröffentlichungen zur Medien-, Technik- und Sicherheitsethik, darunter das Handbuch Medien- und Informationsethik. Ihre aktuellen Forschungsvorhaben beschäftigen sich u. a. mit der Nutzung von KI für diversitätsorientiertes und prosoziales Handeln, der Rolle von Algorithmen für die öffentliche Meinungsbildung und dem Privatheitsschutz für Kinder im Internet.


© Foto: Martin Klaus

Dr. Manuela Lenzen

Wissenschaftsjournalistin und Sachbuchautorin

 

CV von Dr. Manuela Lenzen ⊻  

Dr. Manuela Lenzen hat in Bochum und Bielefeld Philosophie, Geschichte, Ethnologie und Sozialwissenschaften studiert und an der Universität Bielefeld in Philosophie promoviert. Sie schreibt als freie Wissenschaftsjournalistin und Sachbuchautorin vor allem über Kognitionsforschung und Künstliche Intelligenz. Zudem ist sie in Teilzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld.

Dr. Anne Mollen

Policy & Advocacy Managerin bei AlgorithmWatch

 

CV von Dr. Anne Mollen ⊻  

Dr. Anne Mollen ist Policy and Advocacy Managerin bei AlgorithmWatch. Der Fokus in ihrer Policy-Arbeit liegt auf dem Einsatz von Systemen des automatisierten Entscheidens in der Arbeitswelt, im Bereich von Online-Plattformen und auf der Nachhaltigkeit von Künstlicher Intelligenz. Anne Mollen hat in verschiedenen Projekten zum Zusammenhang von digitalen Medientechnologien, Gesellschaft und Demokratie geforscht – unter anderem in ihrer Promotion an der Universität Bremen. Zuletzt hat sie im Wissenschaftsmanagement gearbeitet und für einen großen Kommunalverband eine Engagementstrategie für den Kulturbereich entwickelt. Sie war Vorsitzende der NachwuchswissenschaftlerInnen im Fachverband der europäischen Kommunikations- und MedienwissenschaftlerInnen (YECREA).

 

Lesung

Sonntag, 10. Oktober 2021, 15.00-16.30 Uhr
Badisches Staatstheater Karlsruhe, STUDIO, Hermann-Levi-Platz 1


© Foto: Stefan Klüter_Suhrkamp Verlag

Emma Braslavsky: „Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten“ und „Ich bin dein Mensch“

Lesung mit anschließendem Publikumsgespräch.

 

CV von Emma Braslavsky ⊻  

Emma Braslavsky, 1971 in Erfurt geboren, ist seit 1999 als freie Autorin und Kuratorin tätig. Ihr Debütroman Aus dem Sinn wurde 2007 mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis sowie dem Franz-Tumler-Debütpreis ausgezeichnet und war für den Debütpreis des Buddenbrookhauses nominiert. Ihr zweiter Roman Das Blaue vom Himmel über dem Atlantik erschien 2008. Leben ist keine Art, mit einem Tier umzugehen ist ihr erstes Buch, das im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Emma Braslavsky lebt in Berlin.

 

  • Thüringer Literaturstipendium »Harald Gerlach« 2021
  • Alfred-Döblin-Stipendium 2021
  • Phantastikpreis der Stadt Wetzlar 2020 (Longlist)
  • Deutscher Science-Fiction-Preis 2020 (Nominierung)
  • Kurd Laßwitz Preis 2020 (Nominierung)
  • Literaturpreis des Wirtschaftsclubs im Literaturhaus Stuttgart 2019

Moderation: Sonja Walter, Chefdramaturgin, Badisches Staatstheater Karlsruhe

Veranstaltung des ZAK in Kooperation mit dem Badischen Staatstheater Karlsruhe

 

Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten

Berlin, in einer nahen Zukunft. Die Stadt pulsiert dank der Hubot-Industrie: Robotik-Unternehmen stellen künstliche Partner*innen her, die von realen Menschen nicht zu unterscheiden sind; jede Art von Beziehungswunsch ist erfüllbar, uneingeschränktes privates Glück und die vollständige Abschaffung der Einsamkeit sind kurz davor, Wirklichkeit zu werden. Doch die Zahl der Selbsttötungen hat sich verzehnfacht. Denn die neuen Wesen beherrschen zwar die hohe Kunst der simulierten Liebe, können aber keine Verantwortung für jene übernehmen, mit denen sie zusammenleben. Immer mehr Menschen gehen an sozialer Entfremdung zugrunde. Deshalb kommt Roberta auf den Markt. Sie soll die Angehörigen der Suizidant*innen ausfindig machen, um dem Sozialamt die Bestattungskosten zu ersparen. Versagt sie, wird sie in Einzelteile zerlegt und an die Haushaltsrobotik verscherbelt. Und nicht jeder ist am Erfolg ihrer Ermittlungen interessiert.

Emma Braslavsky blickt einer Stadt ins Nachtherz und führt uns auf die dunkle Seite einer aufgekratzten Metropole. Ihr Roman ist Großstadtmärchen und Kriminalgeschichte und erzählt witzig und rasant von der Radikalisierung des Individuums, von der schmalen Grenze zwischen natürlichem und künstlichem Leben und von der Allmacht der Algorithmen.

 

Ich bin dein Mensch

Mit dem Roman „Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten“ verwoben ist die Kurzgeschichte „Ich bin dein Mensch“, die 2019 in dem Band „2029 – Geschichten von morgen“ erschienen ist. Eine Verfilmung der Kurzgeschichte von Emma Braslavsky feierte 2021 Premiere auf der Berlinale und läuft aktuell in den Kinos.

Wir wissen nicht, was uns die Zukunft bringen, was uns morgen beschäftigen wird, wie wir zusammenleben und lieben, wie Mensch und Maschine miteinander auskommen werden und ob uns die beste aller Welten erwartet – oder eher nicht. Wir wissen es nicht, aber neugierig sind wir schon … Elf renommierte Autorinnen und Autoren der Gegenwart erzählen im Kurzgeschichtenband ihre Sicht auf die nahe Zukunft. Ihre atmosphärischen, spannenden und emotionalen Near-Future-Geschichten, die die subtilen Veränderungen unseres Alltags durch die derzeitigen technologischen Veränderungen nachvollziehen, bergen viele Überraschungen jenseits der üblichen Dystopien. Die Kurzgeschichte „Ich bin dein Mensch“ ist eine dieser dort veröffentlichten Geschichten.