Karlsruher Gespräche 2018

Smart Cities – Auf dem Weg zu mehr Lebensqualität vor Ort?

 

Prof. Dr. Harald Heinrichs

Referent

Prof. Dr. Harald Heinrichs studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Wirtschaftspolitik an der Universität Münster. Anschließend arbeitete er als (Gast-)Wissenschaftler an verschiedenen Forschungseinrichtungen und Universitäten in Deutschland und international. Darüber hinaus war er für die Unternehmensberatung KPMG als CSR-Manager tätig. Seit 2009 ist er Professor für Nachhaltigkeit und Politik an der Leuphana Universität Lüneburg. Heinrichs arbeitet in Forschung, Lehre und Beratung zum Thema Nachhaltigkeit, Politik und Gesellschaft. Ein Arbeitsschwerpunkt liegt auf kommunaler Nachhaltigkeit. Er ist Mitglied der Global Advisory Group Sharing City Seoul.

 

Statements

1. Was ist für Sie eine ,intelligente‘ Stadt?

Eine intelligente Stadt ist eine Stadt, in der innovative technologische und soziale Optionen strategisch genutzt werden, um die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger im Horizont einer nachhaltigen Entwicklung zu verbessern.

 

2. Welches sind Ihrer Meinung nach die drängendsten Probleme, die auf dem Weg zu einer intelligenten Stadt gelöst werden müssen?

Das drängendste Problem ist, sich nicht von den verfügbaren und sich abzeichnenden technologischen Optionen überwältigen zu lassen. Die neuen technologischen Optionen der Digitalisierung und künstlichen Intelligenz dürfen nicht Selbstzweck sein. Städte benötigen eine Orientierung auf eine nachhaltige Entwicklung; technische, aber auch soziale Innovationen sind wichtige Mittel, um dieses Ziel zu erreichen.

 

3. Welches sind Ihrer Meinung nach die herausragendsten Chancen, die durch den Wandel hin zu Smart Cities entstehen?

Eine digitale Verwaltung kann die Transparenz, Kommunikation und Interaktion mit Bürgerinnen und Bürgern verbessern. Digitalisierte, ,intelligente‘ physische Infrastrukturen, von der sensorgestützten Abfallentsorgung bis zu Sharing-Ansätzen im Mobilitätsbereich, können zu Umwelt- und Kosteneffizienz beitragen. Zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts sind technologische Smart-City-Ansätze allerdings zu ergänzen um soziale Innovationen.