Feuer, Wasser, Luft und Erde. Natur im Anthropozän

Inhalt

Die seit der Antike überlieferte Lehre von den vier Elementen erlaubt Einblicke in die Kulturgeschichte der Natur, die zugleich überraschende Perspektiven auf die multiplen Krisen der Gegenwart eröffnen. So hat sich der Gebrauch des Feuers in Gestalt der fossilen Brennstoffe eng mit unseren Vorstellungen von Moderne und Zivilisation verknüpft. Das Wasser ist zur Lebensmetapher schlechthin geworden, positiv wie negativ. Die Luft als Raum der freien Winde und Wolken lässt die Kausalverknüpfung ihrer fortschreitenden Erwärmung mit menschlichem Handeln als quasi kulturhistorisch nicht vorgesehen erscheinen. Das Narrativ von der gabenspendenden Erde schließlich wurde im Zuge des Fortschritts vom Anspruch auf Überfluss im Konsum überlagert, der Grenzen ausblendet.

Im Anthropozän-Diskurs verbinden sich naturwissenschaftliche Erkenntnisse mit Konzepten der Nachhaltigkeit, die an menschliche Verantwortung und Handlungskompetenz appellieren. Dabei rücken zunehmend soziale Fragestellungen in den Vordergrund, die nach Brücken zwischen Wissen und Handeln suchen. Das Seminar konzentriert sich vor diesem Hintergrund auf die Kernpunkte Klimawandel und Biodiversität, die das Bild von Natur heute prägen und auch in seiner tradierten Bedeutung in Frage stellen.

Die Zukunft der erneuerbaren Energien, natürlicher Klimaschutz und Klimafolgenanpassung, nachhaltige Konzepte des Wassermanagements sowie nationale und europäische Strategien zur Förderung der Biodiversität und zur Wiederherstellung der Natur stehen im Fokus. Das Seminar arbeitet entsprechend der Expertise der Dozierenden (Kunstgesch./Germanistik+Biologie/Limnologie) fachübergreifend und verbindet die unterschiedlichen Perspektiven anhand ausgewählter Beispiele. In den Rechercheübungen wird auch mit ChatGPT gearbeitet.

2-6 LP

VortragsspracheDeutsch
Organisatorisches

Anmeldung erforderlich unter:

https://plus.campus.kit.edu/signmeup/procedures/1713