VL Deutschsprachige Literatur als Weltliteratur

Inhalt

Die literaturgeschichtliche Betrachtung des Begriffs „Weltliteratur“ sowie die Erläuterung der wichtigsten Konzepte der „Weltliteratur“ (Goethe, Auerbach, Moretti, Casanova u.a.) führen in das Thema der Vorlesung ein. Im Hauptteil werden zentrale Werke und AutorInnen – vom Nibelungenlied über Opitz und Grimmelshausen, Gottsched, Klopstock, Lessing sowie die Klassiker des 18., 19. und 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart (Enzensberger, Grünbein, Herta Müller u.a.) – als auch nicht „kanonisierte“, aber außerhalb des deutschsprachigen Raums rezipierte LiteratInnen vorgestellt. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen vielfältige Wege und Prozesse der Entdeckung, Übersetzung und Rezeption deutschsprachiger AutorInnen im Ausland. Wir gehen der Frage nach, welche Merkmale (Intertextualität, Internationalität u.a.) des literarischen Textes ihn als Weltliteratur qualifizieren, wie unterschiedlich die Rezeption (Übersetzung, Umsetzung, Modifikation, Transformation u.a.) verläuft und in welchen Formaten sie stattfindet (Verfilmung, Vertonung, intertextuelle Bezugnahmen und Verweise u.a.), wie und von wem der s. g. Kanon gebildet wird u.a.

Zur Einstimmung auf die Vorlesung wird die Lektüre des Aufsatzes „Gegenwartsliteratur als Weltliteratur. Die literaturästhetische Provokation von Weltwissen in den Literaturen der Gegenwart“ von Vittoria Borsò (auf ILIAS) empfohlen.