Ingenieur-Geist und Geistes-Ingenieure: Ansätze zu einer KI-Geschichte

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Steinbuch, Karl (1961): Nachrichtenverarbeitung. Stand der Technik, Gedanken zur Weiterverarbeitung, in: Annales Universitatis Saraviensis. Scientia IX (1/2) 1960/1961, Sonderdruck [KIT-Archiv, 27048-471].

Vortrag von PD Dr. Rudolf Seising

(Forschungsinstitut für Technik- und Wissenschaftsgeschichte des Deutschen Museums München)
Donnerstag, 17. September 2020, 18.30 Uhr

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Der Münchner Informatik-Pionier Friedrich L. Bauer nannte die Informatik in den 1970er Jahren eine „Ingenieur-Geistes- bzw. Geistes-Ingenieurwissenschaft“, weil die von den Informatikern geschriebenen Programme abstrakte immaterielle Objekte sind. Als in den 1950er Jahren in den USA das Forschungsgebiet der Artificial Intelligence entstand, stellten sich die Forscher vor, dass mit dem Ablauf von Computerprogrammen kognitive Prozesse, Denkprozesse, imitiert werden können. Mit einiger Verspätung entstand auch in der Bundesrepublik Deutschland die Forschungsdisziplin "Künstliche Intelligenz". In diesem Vortrag werden einige Meilen- und Stolpersteine ihrer Entwicklung vorgestellt.

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Institut für Technikzukünfte/Department für Geschichte im Rahmen des HEiKAexplore-Projektes "Die Zukunft Zeichnen – Technische Bilder als Element historischer Technikzukünfte in der frühen Künstlichen Intelligenz" der Forschungsbrücke "Autonomous systems in the area of conflict between law, ethics, technology, and culture".

Referent:

PD Dr. Rudolf Seising war nach dem Diplomstudium der Mathematik und Physik an der Ruhr-Universität Bochum wiss. Mitarbeiter in der Fakultät für Informatik an der Universität der Bundeswehr (UniBw) München (1988-1996). Nach der Promotion in Wissenschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München (1996) wurde er Universitätsassistent für Wissenschaftsgeschichte in der Fakultät für Sozialwissenschaften der UniBw (1996-2002). Von 2002 bis 2008 war er Hochschulassistent an der Medizinischen Universität in Wien. Im Jahre 2004 habilitierte er sich für Geschichte der Naturwissenschaften an der LMU und ist dort seither Privatdozent. Von 2008 bis 2014 war er als Adjoint Researcher am European Centre for Soft Computing in Mieres (Asturien, Spanien) tätig. Im Wintersemester 2009/10 vertrat er die Professur für Wissenschaftsgeschichte an der LMU und im 2008 sowie von 2014 bis 2017 die Professur für Geschichte der Naturwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) in Jena. Seit dem Oktober 2017 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsinstitut für Technik- und Wissenschaftsgeschichte des Deutschen Museum. Dort leitet er das vom BMBF geförderte wissenschafts- und technikhistorische Projekt "IGGI: Ingenieur-Geist und Geistes-Ingenieure - Eine Geschichte der Künstlichen Intelligenz in der Bundesrepublik Deutschland".

Begrüßung und Einführung

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Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha,
Gründungsdirektorin des ZAK
 

Moderation

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Prof. Dr. Marcus Popplow,
Professor für Geschichte der technisch-wissenschaftlichen Zivilisation am Institut für Technikzukünfte, KIT
 
 
PD Dr. Rudolf Seising Dr. Christian Götter, Deutsches Museum München
PD Dr. Rudolf Seising | © Dr. Christian Götter, Deutsches Museum München|

Die Veranstaltung findet statt im Rahmen des Workshops „Die Frühe Geschichte der Künstlichen Intelligenz im deutschsprachigen Raum – Manuskripte, Artefakte, Quellen, Methoden“. (17.-18. September 2020)

Sehen Sie hier den Ablaufplan des Workshops (PDF)

Ansprechpartner Workshop christian.vater∂kit.edu

Informationen zum HEIKAexplore-Projekt