Frühlingsakademie Nachhaltigkeit 2023

Rückblick

Die Frühlingsakademie Nachhaltigkeit zum Thema "Was ist nachhaltige Landwirtschaft?" fand von 27. bis 30. März 2023 statt. Rund 170 Studierende setzten sich mit nachhaltiger Landwirtschaft auseinander. Workshops, Exkursionen, Vorträge und eine Podiumsdiskussion boten dabei verschiedene Perspektiven auf unser Agrar- und Ernährungssystem.

 Gehören Algen auf den Teller? Kann Big Data die Landwirtschaft nachhaltiger gestalten? Was bedeutet Nachhaltigkeit für Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten? Sind Photovoltaikanlagen auf dem Acker sinnvoll? Um diese und weitere Fragen ging es bei der Frühlingsakademie Nachhaltigkeit am KIT. Vom 27. bis 30. März 2023 fand die jährliche Projektwoche statt, diesmal mit dem Schwerpunktthema „Was ist nachhaltige Landwirtschaft?“.

Studierende aller Fachrichtungen und Gasthörende erhielten in über 20 Workshops und Exkursionen aus den Themengebieten Ernährung und Konsum, Landnutzung oder Bioökonomie Einblicke in das breite Spektrum der nachhaltigen Landwirtschaft. Bei den Exkursionen ging es raus aufs Feld und rein ins Gewächshaus, um zu sehen, wie der Arbeitsalltag von Landwirtinnen und Landwirten sowie Forscherinnen und Forschern aussieht. Neben den Workshops verdeutlichte insbesondere dieser direkte Austausch mit den Praktikerinnen und Praktikern, vor welchen vielfältigen Herausforderungen die Landwirtschaft steht: Sie ist sowohl Mitverursacherin als auch Leidtragende von Klimawandel und Biodiversitätsverlust. Ressourcen wie Nährstoffe und Wasser muss sie zukünftig effizienter nutzen. Und bei alldem darf sie die Ansprüche der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht aus den Augen verlieren. Die Studierenden erhielten Einblicke in unterschiedlichen Lösungsansätze für diese Aufgaben.

Viele interessierte Karlsruherinnen und Karlsruher nutzten auch in diesem Jahr die Gelegenheit und nahmen an den öffentlichen Teilen der Projektwoche teil: Den Auftakt machte am 27. März 2023 Prof. Dr. Dr. Urs Niggli mit seiner öffentlichen Keynote zum Thema „Nachhaltig die Welt ernähren: Fakten, Zielkonflikte und Lösungsstrategien“. Niggli, der als einer der Vordenker der ökologischen Landwirtschaft gilt, diskutierte in seinem Vortrag die Frage, wie Produktivität und Nachhaltigkeit miteinander verbunden werden können. Dabei stellte er das Konzept der Agrarökologie vor. Diese schlägt eine Brücke zwischen bäuerlichem Wissen und moderner Wissenschaft und beteiligt Konsumentinnen und Konsumenten an der Transformation der Landwirtschaft und Ernährung.

Das daran anschließende Forum Nachhaltigkeit bot allen Interessierten Zeit und Raum zum lockeren Austausch mit Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Initiativen aus der Region Karlsruhe.

Eine Zusammenfassung des komplexen Schwerpunktthemas bot die öffentliche Podiumsdiskussion zur „Zukunft der Landwirtschaft – Im Spannungsfeld zwischen Produktivität und Nachhaltigkeit“ mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Praxis. Die anschließenden Fragen und Beiträge kamen von Studierenden, Forschenden und Interessierten gleichermaßen und verdeutlichten zum Abschluss der Projektwoche eindrücklich: Landwirtschaft ist ein Thema, das uns alle lebensnotwendig und unmittelbar betrifft.

Hörsaal
Videos

Video-Aufzeichnungen der Keynote sowie der Podiumsdiskussion finden Sie auf unserem ZAK-YouTube-Kanal

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Forum Nachhaltigkeit
Fotos

Eindrücke von den Workshops, der Keynote, dem Forum Nachhaltigkeit, sowie der Podiumsdiskussion

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Übersicht

Programm


 

Öffentliche Keynote-Speech

Nachhaltig die Welt ernähren: Fakten, Zielkonflikte und Lösungsstrategien

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Mitschnitt der Veranstaltung auf YouTube

Prof. Dr. Dr. Urs Niggli
Präsident des Instituts für Agrarökologie, Schweiz

„Business as usual“ ist keine Option mehr. Alle sprechen von Transformation der Landwirtschaft und Ernährung. Doch wir müssen der Transformation eine Richtung geben. Dies kann nicht eine weitere Intensivierung und Industrialisierung sein, denn der Schutz der natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft und Biodiversität hat als Grundlage aller menschlichen Tätigkeiten die höchste Priorität. Die Agrarökologie ist das überzeugendste Konzept, wie man Produktivität und Nachhaltigkeit miteinander verbinden kann. Agrarökologie bedeutet die Diversifizierung der Anbausysteme und der landwirtschaftlichen Betriebsstrukturen, und die Reintegration der Landschaft und seiner Strukturen in die Landwirtschaft. Agrarökologie schlägt eine Brücke zwischen bäuerlichem Wissen und moderner Wissenschaft und beteiligt Konsumentinnen und Konsumenten sowie die Bürgerschaft an der Transformation der Landwirtschaft und Ernährung.

Prof. Dr. Dr. Urs Niggli studierte an der ETH Landwirtschaft. Er arbeitete von 1980 bis 1989 als Junior and Senior Scientist bei Agroscope Schweiz, von 1990 bis 2020 war er Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz. Er entwickelte das FiBL zu einem europäischen Netzwerk mit Standorten in Deutschland, Österreich, Frankreich, Ungarn und Brüssel mit weit über 300 Mitarbeitenden. 2020 gründete er das Institut für Agrarökologie (www.agroecology.science), wo er Projekte für die Lebensmittelindustrie, die öffentliche Hand und Stiftungen bearbeitet.
Niggli hat(te) verschiedene Lehraufträge und Professuren an der ETH, an der Universität Kassel-Witzenhausen, an der Landwirtschaftlichen Universität in Beijing und an der Universität für Life Sciences in Tartu/Estland. Ehrenamtlich ist er Mitglied des Schweizerischen FAO-Komitees (CNS-FAO), war bis vor kurzem Mitglied der Scientific Group für die Vorbereitung des UNO-Food System Summits 2021 in New York, ist Obmann von FiBL Österreich, Mitglied der Expertengruppe des Wissenschaftsrats zur Erarbeitung eines Forschungskonzeptes für die deutsche Landwirtschaft und Ernährungsforschung und wissenschaftlicher Beirat des Ökosozialen Forums in Wien. Niggli ist Autor des Buchs «Alle Satt? Ernährung sichern für 10 Milliarden Menschen», erschienen im Residenzverlag Salzburg.

 


 

Forum Nachhaltigkeit

Zu den Bildern der Veranstaltung

Ins Gespräch kommen über Forschung und Innovation – darum geht es beim Forum Nachhaltigkeit. Das Forum fand im Anschluss an die Eröffnungs-Keynote „Nachhaltig die Welt ernähren: Fakten, Zielkonflikte und Lösungsstrategien“ im Foyer des Audimax statt. Auch beim Forum stand die Frage im Zentrum, wie die Landwirtschaft nachhaltiger gestaltet werden kann. Zahlreiche Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Initiativen aus Karlsruhe und Umgebung stellten ihre Arbeit vor: So können sich Studierende und Interessierte in lockerer Messe-Atmosphäre mit den Forscherinnen und Unternehmern austauschen, Kontakte knüpfen und Netzwerke ausbauen. Von wissenschaftlichen Postern bis Technik zum Anfassen ist alles dabei! Und vielleicht sogar der ein oder andere zukünftige Arbeitgeber?

Liste der Ausstellenden

AStA KIT - AK Campusgarten  

BiodivNetz BW (Regierungspräsidium Karlsruhe)

Bioregion Mittelbaden e.V.

foodsharing Karlsruhe 

Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung ISI  

Freunde & Förderer des Botanischen Gartens des KIT JGKI 

Grünes CAMPUS Büro 

heliopas.ai GmbH 

KA.WERT in Zusammenarbeit mit dem Bio-Depot und der Kulturküche  

kine e.V. (Karlsruher Initiative für Nachhaltige Energiewirtschaft) 

KIT FAST – Fahrerkabine 4.0 (Institut für Fahrzeugsystemtechnik) 

KIT IKFT reFuels -  Kraftstoffe aus Restbiomasse (Institut für Katalyseforschung und -technologie) 

KIT ITAS (Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse) 

KIT JGKI (Joseph Gottlieb Kölreuter Institut für Pflanzenwissenschaften, Lehrstuhl für Molekularbiologie und Biochemie) 

KIT Sustainability Office 

Marktgemeinschaft Kraichgaukorn e.V. 

Max-Rubner-Institut (Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel) 

Öko-Progressives Netzwerk e.V. 

Projekt Gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung GBB der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL) Schwäbisch Gmünd 

Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e.V. 

Technologieregion Karlsruhe GmbH Bioökonomie

Urbane Gärten Karlsruhe gGmbH 

Vertical Farm Tech GmbH 

zirkulierBAR 

Workshops

An drei Tagen wurden mehr als 20 Workshops angeboten, in denen die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, in ausgewählte Fachbereiche der nachhaltigen Landwirtschaft tiefer einzusteigen – von innovativen Anbaumethoden bis zu ethischen Fragen in der Landwirtschaft aus insgesamt sechs Kategorien

ernährung-konsum
Ernährung und Konsum

Was und wie wollen wir in Zukunft essen? Mit alten Sorten back to the roots – oder liegen doch bald Insekten, Algen und Laborfleisch auf unseren Tellern? Und was macht eine faire Schokolade aus? Um das und mehr wird es im Block Ernährung & Konsum gehen.

Gesellschaft
Gesellschaft und Landwirtschaft

Neben Ökologie und Ökonomie macht Soziales die dritte Säule der Nachhaltigkeit aus. Was bedeutet das in der Landwirtschaft? Wie sieht das Leben von Landwirten und Landwirtinnen, wie sieht das Leben von Saisonarbeitskräften hierzulande aus? Welche politischen Steuerungsmöglichkeiten gibt es? Auch ein ethischer Blick auf die Nutztierhaltung ist Teil dieses Blocks.

Landnutzung
Landnutzung

Landwirtschaftliche Fläche wird immer knapper: sie steht in Konkurrenz mit Siedlung und Infrastruktur aber auch Naturschutz. Gleichzeitig steigen die ökonomischen und gesellschaftlichen Ansprüche an die Landwirtschaft. Von Photovoltaikanlagen auf dem Acker über Agroforstsysteme bis zum Ökologischen Landbau werden verschiedenste Lösungsansätze diskutiert. Dabei geht der Blick auch über den europäischen Tellerrand bis Südamerika und Nordafrika.

planetare-grenzen
Planetare Grenzen

Klimawandel, Artensterben, Wassermangel, Nährstoffkrise: all diese sind Herausforderungen für die Landwirtschaft. Doch Resignieren ist keine Option – im Block Planetare Grenzen werden viele große und kleine Projekte vorgestellt, die einen Beitrag leisten, die Lebensmittelproduktion und Kulturlandschaft resilient und zukunftsfähig zu gestalten.

bioökonomie
Bioökonomie und Technologie

Forschende am KIT und anderswo beschäftigen sich intensiv mit technologischen Lösungen für die Landwirtschaft. Wo und wie kann das Landwirtschaft nachhaltiger machen?  Wie kann Big Data zu einer effizienteren Bewässerung beitragen? Eignen sich landwirtschaftliche Reststoffe zur Kraftstoffproduktion? Und was kann die Genschere CRISPR/Cas in der Pflanzenzüchtung leisten? Auch die Technikfolgenabschätzung von Digitalisierung in der Landwirtschaft wird die Studierenden in diesem Block beschäftigen.

Praxis in Stadt und Land
Praxis in Stadt und Land

Die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Praxis kann zahlreiche Herausforderungen mit sich bringen. Wie sieht das vor Ort in konkreten Fällen aus? In diesem Block geht es in vielen Exkursionen raus aufs Feld und in den Stall, um zu sehen, wie der Arbeitsalltag von Landwirtinnen und Landwirten, Forscherinnen und Forschern aussieht und vor welchen Herausforderungen sie stehen.

Liste Workshops

  1. Zwei Tiere, viele Herausforderungen (Teil 1: Runde Kuh - das Kartenspiel zur Agrarwende
    Teil 2: Was macht Finnland bei der Schweinehaltung anders?), Katharina Jakob, Riffreporter
  2. Das Klima Puzzle – ein wissenschaftlicher, kooperativer und kreativer Workshop, um das Klimasystem zu verstehen, Dr. Aude Pélisson-Schecker, climate fresk
  3. Über Nachhaltigkeit sprechen, nachhaltig handeln – ein Blick auf die Akteursperspektive in der Landwirtschaft in Gegenwart und Vergangenheit, Dr. Judith Schmidt, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte
  4. Faire Schokolade – verstehen, probieren und handeln!, Dr. Birgit Hoinle / Raquel Cayapa, Universität Hohenheim / Kallari Kooperative
  5. Kommunen gestalten – Planspiel zur Nährstoffwende, Hannah Wiemers, Zirkulier.bar / HNE Eberswalde
  6. Biozyklisch-veganer Anbau: vegan vom Feld bis zum Teller, Anja Bonzheim, Veganer Ökolandbau
  7. Kognitionen bei Tieren: Ein philosophischer Überblick mit ethischer Tragweite für die Perspektive einer nachhaltigen Viehwirtschaft, Desirée Martin, KIT / ITAS
  8. Agri-Photovoltaik – Chance für Landwirtschaft und Energiewende? / Agrivoltaics: Opportunity for Agriculture and the energy transition? (Deutsch + English), Dr. Daniel Ketzer (SO) / Christina Benighaus (ITAS) / Jürgen Kopfmüller (ITAS) / Markus Winkelmann (ITAS), KIT /Sustainability Office & ITAS
  9. A simulation Framework for Terrestrial Ecosystem Models: Calibration, Validation, and Application of LandscapeDNDC for Simulating Sustainable Livestock Production System in sub-Saharan Africa, Dr. Jaber Rahimi, KIT/IMK-IFU
  10. Von der globalen zur regionalen Skala: Wie uns der Klimawandel betrifft, Dr. Hans Schipper, KIT / Süddeutsches Klimabüro
  11. Die molekulare Schere CRISPR/Cas für eine nachhaltigere Landwirtschaft: Rettung oder Risiko?, Prof. Dr. Holger Puchta, KIT-Botanik
  12. Kombi-Workshop „Innovative Technologien“: (1) Innovation und Landwirtschaft – Wie können Emerging Technologies Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft fördern? (2) Smarte Bewässerung: Bodenfeuchtesensoren für nachhaltiges Wassermanagement in der Landwirtschaft, Lorenzo Di Leo / Prof. Dr. Norbert Willenbacher / Prof. Dr. Christof Hübner, Safran Matters / KIT / Truebner GmbH
  13. Das Potenzial von Mikroalgen in der Landwirtschaft – Chancen, Risiken, Visionen, Sebastian Weickert, Universität Hohenheim
  14. Nachhaltige Intensivierung: Integrierte ländliche und urbane landwirtschaftliche Systeme / Sustainable intensification: Integrated rural and urban agricultural systems (Deutsch + English), Dr. Bastian Winkler, Geco Gardens
  15. Wasser in der Landwirtschaft - Klimawandel, Wasserhaushalt und Biodiversität, Dr. Sibylle und Uwe Heidenreich, Büro für Umweltstudien und Kultur
  16. Aufforstung als nachhaltige Folgenutzung brachliegender Landwirtschaftsflächen? Eine kritische Betrachtung der Umweltauswirkungen der Forstwirtschaft in Chile, Danny Tröger, Universität Kassel
  17. In-vitro-Fleisch als Beitrag für eine nachhaltige Ernährungswende?, Dr. Arianna Ferrari
  18. Increasing the resilience of agriculture by Organic Farming?, Dr. Sabine Zikeli, Öko-Zentrum der Universität Hohenheim
  19. Biodiversität und Klimaschutz in der Landwirtschaft – (k)ein Widerspruch?!, Dr. Isabelle Heinisch / Milena Linde / Tobias Pape, Landsiedlung Baden-Württemberg GmbH / grünweg
  20. Mehr Nachhaltigkeit durch die Digitalisierung der Landwirtschaft, Dr. Christine Rösch, KIT / ITAS
  21. Zukunftstrends in der Nahrungsmittelproduktion und Landwirtschaft, Dr. Ewa Dönitz, Fraunhofer ISI

Exkursionen

Die Eindrücke und Erfahrungen aus den Exkursionen sind stets eine große Bereicherung in unserem Programm. In 19 Exkursionen an zwei Tagen konnten die Studierenden Einblick in die Praxis erhalten: beispielsweise in Form einer Begehung von Versuchsflächen, Aufbauten, Wirtschaftsbetrieben mit Erläuterungen und anschließender Diskussion. 

  1. Zukunftsraum für Nachhaltigkeit und Wissenschaft Karlsruhe, ITAS/KARLA
  2. Melder Hofladen und Landwirtschaft / BiodivNetz BW – Wie lassen sich das System der Regenerativen Landwirtschaft mit der Erhaltung der Biodiversität vereinen?, Netzwerk von Demobetrieben zur Förderung der biologischen Vielfalt (BiodivNetz BW)
  3. Alte Sorten, Insekten und Zucker-Fett-Salz-Reduktion – was hat Ernährung mit „Nachhaltigkeit“ zu tun?, Max-Rubner-Institut
  4. Vom All aufs Feld – Wie Satellitendaten zu einer nachhaltigeren Bewässerung in der Landwirtschaft beitragen können, heliopas.ai
  5. Ein Blick auf den Acker: Vorstellung von Feldversuchen zu aktuellen Fragen der Nachhaltigen Landwirtschaft, LTZ Augustenberg
  6. Das Gartenpaten-Netzwerk - Urbane Gartenpraxis und Potentiale nachhaltiger Quartiersarbeit, Urbane Gärten gGmbH
  7. Das Korn im Brot: Besichtigung eines landwirtschaftlichen Betriebes mit Fokus auf den Anbau von Speisegetreide, Ratzel Landwirtschaft, Kraichgau Korn
  8. Bäume braucht das Land: Agroforst als Anpassungsmaßnahme der Landwirtschaft an den Klimawandel / Trees on the fields: Agroforestry systems for adaptation of agriculture to climate change (Deutsch + English), LTZ Augustenberg    
  9. Streifen für die Artenvielfalt – Wie kommunale Grünflächen Insekten retten (können), Merkle & Partner Biodiversitätsmanagement
  10. Nutzungsansprüche an Auen, Naturschutzzentrum Rappenwört
  11. Ökologischer Anbau als Rehabilitations- und Arbeitsplatzangebot für Menschen mit Handicap - ein Einblick in den Arbeitsalltag, HWK Gärtnerei
  12. Die Saatgutbibliothek Karlsruhe in der Stadtbibliothek, Stadtbibliothek Karlsruhe
  13. Lebensraum Streuobstwiese - Von der landwirtschaftlichen Kultur zum Hotspot der Artenvielfalt, Streuobstinitiative
  14. Biodiversität in Karlsruhe am Beispiel Grötzingen, Umweltamt Karlsruhe 
  15. Nachhaltige Kraftstoffe aus erneuerbaren Rohstoffen und Energiequellen, KIT bioliq Pilotanlage
  16. Solidarische Landwirtschaft - Ökologisch Wirtschaften und solidarisch Handeln, SoLaWi KArotte e.V.
  17. Landwirtschaft 4.0 – sensor- und geodatenbasierte Verfahren für eine teilflächenspezifische Bestandsführung, Hofgut Maxau
  18. Vertical Farming – the future of sustainable agriculture?, Vertical Farming Tech
  19. Nachhaltige Landwirtschaft – Herausforderungen und Lösungswege eines Landmaschinenherstellers, John Deere Werke Bruchsal

Podiumsdiskussion

Zukunft der Landwirtschaft – Im Spannungsfeld zwischen Produktivität und Nachhaltigkeit

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Veranstaltung auf YouTube

Wie kann und soll eine Landwirtschaft der Zukunft aussehen, die sowohl gesunde und sichere Lebensmittel in ausreichender Menge produziert, als auch schonend mit natürlichen Ressourcen umgeht? Welche Rolle spielen Digitalisierung, Genschere oder andere technologische Entwicklungen bei dieser Herausforderung? Wie können wir in konstruktive und evidenzbasierte Aushandlungsprozesse kommen? Diese und weitere Fragen im Bereich Landnutzung, neue Technologien und Agrarpolitik diskutierten am 30. März 20223 vier Expertinnen und Experten bei der abschließenden öffentlichen Podiumsdiskussion.

Es diskutierten:

© KIT

Dr. Richard Fuchs
Stellv. Leiter der Forschungsgruppe Land Use Change and Climate, IMK-IFU, KIT-Campus Alpin


Dr. Richard Fuchs verfügt über mehr als 12 Jahre internationale Berufserfahrung in der räumlichen und zeitlichen Datenanalyse und -modellierung im Bereich Landnutzung und Landmanagement. Nach seinem Studium für Geoinformatik und Fernerkundung in Jena, promovierte er an der Wageningen University zum Thema historisches Landnutzungsmanagement in Europa. Danach forschte Fuchs an der Vrije Universiteit Amsterdam über globale Landnutzungsdynamiken. Seit mehr als 5 Jahren arbeitet er in der Land Use Change and Climate Forschungsgruppe am IMK-IFU am Campus Alpin in Garmisch-Partenkirchen und begleitet die Gruppe nun als stellvertretender Gruppenleiter. Dort beschäftigt er sich mit den Themen globale Landnutzung, Bewirtschaftungsmethoden in der Landwirtschaft, internationaler Agrarhandel, Agrarpolitik und den Auswirkungen der Landwirtschaft auf das Klima und die Biodiversität. Aktuell forscht Fuchs über das globale Skalierungspotential von disruptiven Technologien (z.B. Vertical Farming und Gene Editing) im Agrarsektor und welchen Beitrag diese Technologien in Zukunft für die Welternährung spielen könnten. Er verfügt über umfangreiche Kenntnisse in der Auswertung großer Mengen globaler hochauflösender Datensätze, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch, Umwelt und Klima zu bewerten. Fuchs berät Abgeordnete des Europäischen Parlamentes zum Thema Landwirtschaft und ist Mitentwickler des Landnutzungsmodells HILDA+.

©  MLR BW

Sabine Kurtz MdL
Staatssekretärin für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

 

Sabine Kurtz, 1961 in Bad Hersfeld geboren, studierte nach dem Abitur Politikwissenschaften, Germanistik und Romanistik an der Albrecht-Ludwigs-Universität in Freiburg. Nach dem Studium folgten Stationen als Persönliche Referentin eines Landtagsabgeordneten, wissenschaftliche Mitarbeiterin eines Bundestagsabgeordneten sowie als Parlamentarische Beraterin der CDU-Landtagsfraktion und als Referentin im Staatsministerium von Baden-Württemberg. 1990 trat sie in die CDU ein, innerhalb der sie über viele Jahre auf verschiedenen Ebenen unterschiedliche Funktionen ausübte.
Sabine Kurtz ist seit 2006 Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Leonberg. Von April 2018 bis April 2021 bekleidete sie das Amt der Vizepräsidentin des Landtags von Baden-Württemberg. Seit dem 12. Mai 2021 ist sie Staatssekretärin für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.

 

© privat

Michael Reber
Landwirt, Innovative Landwirtschaft


Michael Reber, (51 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder) studierte Agrarwissenschaften an der FH Nürtingen (Abschluss 1997). 1997 stieg er in den elterlichen Betrieb ein (wissentlich in der sechsten Generation) mit damals intensiver Schweinehaltung, heute mit Ackerbau und Biogasanlage (in Kooperation mit den Stadtwerken Schwäbisch Hall). Seit 10 Jahren eignet er sich intensiv Wissen zum Thema Bodenfruchtbarkeit und Humusaufbau an (heute nennt man es „Regenerative Landwirtschaft“). 2019 begann er eigene Seminare auf dem Hof für andere Landwirtinnen und Landwirte anzubieten (mittlerweile über 1000 Teilnehmende an den Seminaren und Webinaren).

© privat

Prof. Dr. Stephan von Cramon-Taubadel
Inhaber des Lehrstuhls Agrarpolitik am Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung, Universität Göttingen


Nach seinem Studium der Agrarökonomie an der McGill University in Montréal und an der Universität von Manitoba in Winnipeg (Kanada) promovierte und habilitierte sich von Cramon-Taubadel an der Universität Kiel. Seit 1999 ist er am Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen tätig. Er ist u.a. im Vorstand der International Association of Agricultural Economics (IAAE). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der Analyse agrarpolitischer Entscheidungen, sowie der empirischen Analyse der Preistransmission auf Agrarmärkten. Von Cramon-Taubadel ist Gastprofessor an der Nanjing Agricultural University (China) und der Universidad de Talca (Chile). Er war u.a. beratend tätig für die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), die Weltbank und verschiedene nationale Regierungen.