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Vortrag

Digitalisierung und Datenschutz – Wie Datenschutz uns dazu befähigt, in einer neuen Welt heimisch zu werden (Ringvorlesung Data Literacy)

Mittwoch, 10. Februar 2021, 16:00-17:30
Die Ringvorlesung findet online via Zoom statt:

https://kit-lecture.zoom.us/j/63984971564

::::: Vortrag von Dr. Stefan Brink, Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Baden-Württemberg :::::

 

Digitalisierung stellt die Überführung analoger Zeichen in digitale Zeichen dar. Die Vielfalt unserer Welt wird in die Einfalt von Einsen und Nullen überführt. Und mit den Zeichen auch die Bedeutungen, für die diese Zeichen stehen.

 

Durch technischen Fortschritt erschaffen wir einen neuen Blick auf die Welt. Dieser Blick hält neue Facetten der Welt für uns bereit – ein komplexes und differenziertes Bild unserer analogen Realität, das uns bisher verborgen war.

 

Der Vortrag greift Armin Nassehis These auf, dass sich eine Technik nur dann etablieren könne, wenn es zuvor bereits ein gesellschaftliches Bezugsproblem gebe, auf das diese Technik bezieht. Es wird aufgezeigt, dass die fortschreitende Digitalisierung nicht zum Selbstzweck passiert, sondern aus zahlreichen Motiven, die wir gesellschaftlich und individuell als erstrebenswert einstufen. Hierzu zählen Werte wie Sicherheit, Bequemlichkeit, soziale Bestätigung, Schonung ökologischer Ressourcen, Selbstverwirklichung oder Kontrolle. Ihre Bedeutung innerhalb des gesellschaftlichen Zusammenlebens wird sogar noch verstärkt, da digitale Technologien ein Mehr an Sicherheit, ein Mehr an Bequemlichkeit und ein Mehr an Kontrolle in Aussicht stellen.

 

Ein Blick auf die Geschichte der Digitalisierung lässt feststellen, dass jede Entwicklung zwar aus einem vormals schon existenten Problem oder Bedürfnis der Gesellschaft entstanden ist, jedoch dann so verändert, weiterentwickelt, angepasst wurde, dass sich die Gesellschaft die neue Technologie sozusagen einverleibt hat und für sich nutzbar gemacht hat. Hierzu waren und sind immer Ordnungsanpassungen nötig, Gesellschaft muss sich immer neu darauf verständigen, wie mit einer Kulturtechnik umgegangen werden soll, welchen Wandel sie hervorbringt. So ist auch die Digitalisierung wie jede Phase der Veränderung eine Synthese von Bewegung und Gegenbewegung. Wir stehen nun also vor der Aufgabe, die Gegenbewegung mitzugestalten, nachdem die Digitalisierung in ihrer jetzigen Form als Verdatung aller Lebenszusammenhänge zunächst einmal die Bewegung darstellt.

 

Der Vortrag zeigt auf, wie das Recht auf informationelle Selbstbestimmung das Individuum zur Selbstbestimmung in der digitalisierten Welt befähigt.

Kosten/ Zahlungsweise
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Referent/in
Dr. Stefan Brink

Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit
Baden-Württemberg
Veranstalter
ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Karlsruhe
Tel: 0721/608-46920
E-Mail: christine mielke does-not-exist.kit edu
https://www.zak.kit.edu
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