Hilfe, die Zukunft ist schon da!

Gruselig, was einem da im Kurzfilm „The Epic 2015“ gezeigt wird. Vieles, was erst für die kommenden Jahre vorausgesagt war, ist schon eingetreten und wir, als journalistischer Teil der Bevölkerung, haben ziemlich schlechte Karten. Das deutet zumindest der Film an.

Wir werden sehen, wie sich die Technik in den nächsten Jahren verändert, ich glaube allerdings nicht, dass nur noch Computer unser aller (Arbeits-)Leben bestimmen werden und uns zu ersetzen drohen. Ich hoffe es zumindest…

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Web 4.0? Internet quo vadis?

In der Matinee am Sonntag dreht sich alles um die Zukunft des Internets. Was hat es mit Web 1.0 bis 3.0 auf sich und wer sind die Referenten, die sich dem Web 4.0 widmen?

Das Web 1.0 stand für eine Kluft zwischen Autoren und Konsumenten. Während Privatpersonen und Unternehmen neue Informationen auf überwiegend statischen Webauftritten in das Internet einspeisten, nutzte die Mehrheit der Menschen das Internet, um diese Informationen abzurufen. Der durchschnittliche Nutzer nahm eine passive Rolle ein. Erst mit zunehmender Teilnahme der Internetnutzer am virtuellen Geschehen, änderte sich dieses Verhalten.

Im Web 2.0 ist jeder Autor und Konsument zugleich und vermittelt Neuigkeiten (Twitter), Wissen (Wikipedia) oder Unterhaltung (YouTube). Zugleich rückt auch der Nutzer selbst in den Mittelpunkt, stellt sich selbst dar indem er sich vernetzt (Facebook) oder seine Gedanken und Meinung preisgibt (Blogs).

Ein weiterer Aspekt ist technischer Natur und beschreibt die zunehmende Auslagerung von Vorgängen in den virtuellen Raum. Während früher Musik und Spiele über die buchstäbliche Ladentheke wanderten, werden diese heutzutage über das Internet bezogen und kommentiert. Auch Programme und Daten werden vom lokalen Rechner in das Internet ausgelagert, wie es beim Cloud Computing der Fall ist. Mit Google Text & Tabellen werden zum Beispiel Dokumente online bearbeitet und gespeichert.

Auch wenn das Web 2.0 noch aktuell ist, befinden wir uns bereits im Web 3.0, dass das semantische Web mit der zweiten Generation zusammenführt. Das semantische Web widmet sich der Bedeutung der Daten, ihren Beziehungen untereinander und der Folgerung aus diesen. Es macht Daten für Computer verständlich. Wer online Bücher kauft, wird meist mit interessanten Neuerscheinungen konfrontiert. Das System folgert aus den gekauften Büchern (Daten) die Vorlieben (Bedeutung), um so ein Interesse bezüglich neu erschienener Bücher (Folgerung) einschätzen zu können.

Was steht uns mit dem Web 4.0 bevor?

Am Sonntag diskutieren Dr. Maximilian Senges, Mitglied im Lenkungskreis „Internet & Gesellschaft Co://laboratory“, der tunesische Internetaktivist Sami Ben Gharbia, der CDU-Politiker Axel E.Fischer, der Entwickler Daniel Kaplan und der Verlagswissenschaftler Prof. Dr. Ian Rowlands über die Zukunft der Webs.

Die Podiumsdiskussion wird von Birgit Kolkmann moderiert. Sie arbeitet als freie Journalistin sowie als Moderatorin und Autorin beim Deutschlandradio.

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Das World Wide Web wird wolkig

Im Jahr 2011 war die Zukunft des Internets noch schwer einzuschätzen. Das änderte sich jedoch, als die Wolke – das neue Internet – den Platz des alten Netzes einnahm… Ein utopisches Feature von Steven Colling.

Zentral

Karlsruhe Jahr 2025: Owen saß schon eine Weile im Verhörzimmer der Polizei. Cyberkriminalität ist kein Kavaliersdelikt mehr, falls es das jemals war. Etliche Länder haben das Abkommen unterschrieben, das Recht auf geistiges Eigentum noch stärker zu schützen und Verletzungen weltweit zu ahnden. Owen wurde vorgeworfen, Musik für viele Menschen illegal verfügbar zu machen. Er entriss der elektrisch aufgeladenen Wolke die Geistesblitze vieler Künstler, die zuvor von anderen Mitschuldigen gesammelt wurden und schleuderte sie hinaus, zurück in die Wolke. Dort schlugen sie nicht nur in viele Geräte ein, sondern auch in die Blitzableiter der Behörden.

Die Zukunft liegt in den Wolken: Cloud Computing (Quelle: pixelio.de)
Die Zukunft liegt in den Wolken: Cloud Computing (Quelle: pixelio.de)

Die Wolke ist der virtuelle Raum, die den Begriff des Internets ersetzte. Die Zeit statischer Webseiten ist längst vorbei. Wissen ist nunmehr ein Strom, der durch Anwendungen auf mobilen Geräten oder heimischen Computern kanalisiert wird. Man sucht nicht mehr nach Webseiten, sondern konkret nach Informationsfetzen, die in der Wolke umherfliegen. Dabei fliegen die Suchenden selbst als Bestandteile der Wolke mit. Viele Anbieter haben sich darauf spezialisiert, in Echtzeit diese Informationen zu sammeln und zu vernetzen. Dabei stellen sie Gefundenes in den Zusammenhang mit dem Suchenden: Ein Avatar, dass seine Vorlieben, Angewohnheiten und früheren Taten repräsentiert, ist nicht mehr in den Datenbanken verschiedener Anbieter zerstreut. Stattdessen ist es als Ganzes in der Wolke enthalten. Unternehmen interagieren mit dem Avatar und erfahren so, was der Suchende wissen will. Alles wird unmittelbar aktualisiert.

Global

Sein Smartphone musste Owen bereits abgeben, nicht, weil es für eine Untersuchung besonders relevant wäre. Sein mobiles Gerät hat nur geringen Speicher. Die Polizei verhindert, dass er nicht in der Wolke Spuren verwischt. Verwischen in Form von falschen Fährten wäre noch möglich, Informationen aus der Wolke zu entfernen ist dagegen unmöglich. Seine Kontakte werden aus vergangener Kommunikation wiederhergestellt. Er hatte mit einem Freund über die illegale Beschaffung der Musik gesprochen und ist dabei unvorsichtig vorgegangen. Die Verbindung zwischen Owen und seinem Komplizen ist für immer enthalten. Der Polizei stehen Mittel zur Verfügung, in Teile der Wolke vorzudringen, die anderen vorenthalten bleiben.

Die Daten, aus denen die Wolke besteht, sind auf viele Server verteilt. Die Server spiegeln sich gegenseitig. Dasselbe Datum ist auf vielen physischen Speichern gleichzeitig. Auch der lokale Speicher ist nicht mehr nur lokal, sondern wird mit einem Abbild aus der Wolke synchronisiert. Das Laptop, das Smartphone und der Heimcomputer laden den aktuellen Stand herunter. Das Betriebssystem der Geräte warnt, wenn Konflikte entstehen – etwa weil mehrere Geräte auf dieselben Daten zugreifen. Ist kein Internet vorhanden, so wird die Synchronisation später nachgeholt. Viele Geräte haben aber nicht genug Speicher – ohne die Wolke sind sie sinnlos. Ihr einziger Zweck besteht darin, Benutzereingaben in die Wolke zu senden und deren Antworten auf dem Bildschirm anzuzeigen.

Virtuell

Ein Beamter betritt den Raum und setzt sich Owen gegenüber, der sichtlich nervös ist. „Dir ist klar, um was es hier geht?“, fragt er. „Man wird dich einige Zeit von der Wolke ausschließen!“ „Aber was ist mit der Schule, woher soll ich wissen, was ich in der Prüfung zu schreiben habe?“, erwidert Owen. „Das hättest du dir vorher überlegen müssen“, antwortet der Beamte selbstgefällig.

Wie soll Owen denken ohne Wolke? Sie ist schließlich zu einem großen Brei Wissen geworden, den es zu durchwühlen gilt. Das Gedächtnis des Menschen wurde zum großen Teil dorthin ausgelagert. Simple Sachverhalte werden nicht mehr gelernt, sondern einfach abgerufen. Der Lehrer zeigt, wo man die Information findet. In der Prüfung sitzen die Schüler fleißig an ihren Smartphones und Laptops, begeben sich auf die Suche in der Wolke oder durchsuchen die mühevoll vom Schulfreund kopierten Verknüpfungen zu den wichtigsten Daten. Ein Schüler, der von der Wolke ausgeschlossen wurde, muss auf die alten Mittel zurückgreifen: er darf Bücher mit in die Prüfungen nehmen.

Verantwortungsbewusst

Doch im Verhörraum stehen noch weitere Personen. Eine kleine Gruppe Jugendlicher schauen Owen und dem Beamten zu. Das Verhör ist nur gestellt, um den Schülern etwas Wichtiges zu zeigen: Internet war und ist keine Erscheinung, sondern ein Medium.

Solche Ausflüge sind Pflicht und gehören zum Schulfach Medienverantwortung. Alle verlassen nun den Raum. Die nächste Station ist das Labor, in dem wichtige Daten aus der Wolke gewonnen werden.

Das Auftreten in der Wolke ist den Menschen ebenso vertraut, wie das Auftreten in der Öffentlichkeit, etwa in einem Restaurant oder an einem Bahnhof. Die äußere Schicht der Wolke, in der sich der durchschnittliche Nutzer bewegt, kontrolliert die Behörde. Jeder Benutzer hat die Macht über sein Auftreten, sein zentrales Avatar. Es gilt, dieses Avatar nur mit diesen Informationen zu versehen, die man preisgeben will. Die Gesellschaft passt sich an ihr eigenes Produkt.

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