Die Sprache der Bilder

Dr. Ivan Blokov wird bereits als „besonderer“ Redner angekündigt. In dem Feld von Professoren und Diplomaten vertritt er eine sogenannte Non-Governmental Organization (NGO) und zwar eine der wohl bekanntesten: Greenpeace. Seinen Vortrag, der von dramatischen Bildern auf der Leinwand untermalt wird, beginnt er mit dem ebenfalls hinreichend bekannten Greenpeace-Credo: „Bilder sagen mehr als Worte.“

Regenwürmer (Lumbricidae) sind nicht nur in Deutschland nützliche Tierchen. Sie belüften den Boden, erhöhen die Durchlässigkeit für Niederschläge und schafften es in Deutschland nicht umsonst zum „Wirbellosen Tier des Jahres 2004“. Auch Wladimir Putin scheint auf diese Tierchen nicht verzichten zu wollen. „Er sagt, Windkraftanlagen seien in besonderem Maße umweltschädlich, sie töteten die Würmer. Was soll ich noch dazu sagen?“, fragt er in die Runde und zuckt mit den Schultern. Das Publikum weiß keine Antwort, es lacht.

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Spitzbübisch

Spitzbübisch betrachtet Shimon Stein seinen späteren Diskussionspartner während dessen Vortrag, nimmt die Bügel seiner Brille zwischen die Zähne und lächelt durch das herabgesenkte Brillenglas. Uns erwartet ein sachlicher Schlagabtausch über Sicherheit und Ordnung im Mittleren Osten – Aussagen und Widerworte reihen sich nahtlos aneinander. Die Runde ist eröffnet.

Nach einigen Wortwechseln bezüglich des Auslösers für den arabischen Frühling, kann sich auch Prof. Surendra Munshi nicht mehr halten. Sein für später geplantes Hinzustoßen zu der Gruppe nimmt er nun vorweg, lauscht bedächtig den Worten Steins, der die langjährige Unterstützung der autokratischen Regime heftig kritisiert. Munshi steigt mit einer weitläufigen Betrachtung der Situation in Indien in die Runde ein. „Alles, was sie über Indien zu wissen glauben, ist richtig. Solange ihr Bild auch das Gegenteil zulässt.“

Die Runde überlässt es nickend auch dem brillianten Redner Munshi ein Fazit zu fassen: „Es gibt keine Menschenwürde ohne Brot auf dem Tisch.“ Und findet damit zurück zu dem Auslöser des arabischen Frühlings, der Selbstverbrennung des tunesischen Händlers Mohammed Buazizi. Die Gruppe öffnet sich nun den Fragen der Zuschauer.

Eine Anmerkung aus der letzten Reihe erinnert an die Nachbarschaft Israels, genauer den Libanon, in dem es seit Jahrzehnten eine Demokratie gibt. Die „lupenreine“ Demokratie in Israel gelte nur für Israelis. Der Meinung des Zuschauers nach gleiche es für Palästinenser eher einem Polizeistaat, um nicht zu sagen einer Militärdiktatur. Stein lässt es sich nicht nehmen sofort und wortkarg darauf zu antworten: „Nobody is perfect!“

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Eindrücke und Impressionen

Hier gibt’s die Gesprächsschnipsel: kurze live Eindrücke von den 16. Karlsruher Gesprächen – frei zum Kommentieren und Diskutieren:

Das fängt ja gut an!

Volles Haus im SpardaEventCenter! Viele Referenten sind schon zur Eröffnung gekommen und auch die Karlsruher Politprominenz ist vor Ort. Auf geht´s in ein hoffentlich interessantes Wochenende, dass vielleicht doch ein wenig Ordnung in die ganze Unübersichtlichkeit der Welt bringt.

Und schon wird´s unordentlich

Dr. Thomas Renner, der Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank, ist leider kurzfristig erkrankt. Der Hausherr des Abends kann daher seine Begrüßungsrede nicht halten. Der Ablaufplan der Eröffnungsveranstaltung gerät dadurch in Unordnung. Die nachfolgenden Redner, Kulturbürgermeister Wolfram Jäger und KIT-Präsident Horst Hippler, nehmens aber mit Humor.

Pest oder Cholera – Das ist hier die Frage

Bei den momentanen Maßnahmen zur Bekämpfung der Euro-Krise haben wir laut Professor Wolfgang Franz nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera. „Beides ist natürlich nicht gut, jedoch würde jeder Mediziner raten: Nimm die Cholera, da hat man zumindest eine Überlebenschance. Der Titel meines Vortrages sollte daher eigentlich „Auf der Suche nach der Cholera“ heißen. Ich hatte nur die Befürchtung, dass dann aus Angst vor einer Ansteckung niemand mehr kommt“, so Franz bei seinem lockeren und interessanten Vortrag über die möglichen Wege aus der Euro-Krise.

Fritz Feger: Riskanter Ethno-Klassik-Minimal-Techno-Pop

Fritz Feger nutzt für seine Performance einen Tablet-PC. Da er mit seinem Cello alle Hände voll zu tun hat, zieht Feger prompt Schuhe und Socken aus und bedient das Touchsreen mit seinen Zehen!

In Zukunft wird´s im Geldbeutel bunter!

Laut Professorin Margrit Kennedy wird sich die Geldwirtschaft in Zukunft so verändern, dass man irgendwann für den Eisbecher im Café um die Ecke mit einer anderen Währung zahlt als etwa beim Kleiderkauf im großen Kaufhaus. Durch mehrere Währungen für verschiedene Zwecke komme man heraus aus der Spirale der Zinsgeilheit und den damit verbundenen Wirtschaftskrisen.

Für verschiedene Zwecke eine andere Währung-Wird das nicht unübersichtlich? Brauch ich dann etwa einen größeren Geldbeutel? Gut, vielleicht fallen dafür aber alle Playback- und Treuekarten weg…

Ab ans Buffet!

Mist. Vor lauter interessanten Geprächen habe ich die Schlacht am Häppchen-Buffet verloren. Doch zumindest gibt´s noch was zum Nachtisch. :-)

Tobias Siegwart

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